Obwohl die Diagnose und die Behandlung einer Schilddrüsenfunktionsstörung recht einfach erscheint, ist dies sehr häufig nicht der Fall. Fragen, die mit allen verfügbaren Methoden unklar sind, ob die Funktion der Schilddrüse wirklich normal ist, umfassen vorübergehende Änderungen der Schilddrüsenlaborparameter, persönliche (interindividuelle und intraindividuelle) Unterschiede, altersbedingte Unterschiede und ethnische Unterschiede der Schilddrüsenlaborparameter.

Ganz aktuell hat Fr. Prof. Dr. J. Jonklaas eine wissenschaftliche Arbeit darüber in der renommierten Zeitschrift Lancet Diabetes and Endocrinology veröffentlicht.

Bei Schilddrüsenfunktionsstörungen stimmen statistische Berechnungen von Schilddrüsenwerten nicht immer notwendigerweise mit den bekannten Grenzwerten überein, und somit ist ein Vorhersagewert für positive oder negative gesundheitliche Auswirkungen sehr schwer abzuschätzen. Auf der Grundlage der aktuellen Daten aus klinischen Studien ist bisher nicht klar, welche Personen mit einer leichten Erhöhung der Schilddrüsenhormone von einer Behandlung mit Schilddrüsentabletten (Levothyroxin) profitieren werden. Zum Beispiel wurde nur eine zu kleine Anzahl von Patienten mit einem Schilddrüsen-stimulierenden Hormonwert (TSH) von mehr als 10 mIU/l wissenschaftlich (randomisiert) untersucht. Wenn eine Therapie für eine Schilddrüsenfunktionsstörungen begonnen wird, können oft nicht alle behandelten Personen in dem gewünschten Behandlungsziel gehalten werden, und können daher immer noch einem gesundheitlichen Risiko und/oder Beschwerden ausgesetzt sein.

Dies hat zur Folge, dass eine Schilddrüsenfunktionsstörung jedes Patienten individuell gemeinsam mit allen anderen weiteren bestehenden Erkrankungen (Osteoporose, Herzerkrankungen u.s.w.) beurteilt werden muss. Die Überwachung mit regelmäßiger Bestimmung der Laborparameter muss ebenfalls sein um die Ziele für die Behandlung kontinuierlich überprüfen zu können.

WJS

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