Auf der Wissenschaftlichen Tagung der American Heart Association in USA und dem American College of Cardiology vom November 2017 wurden die  neuen Leitlinien für Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) bekanntgegeben. Veröffentlich wurden diese Leitlinien bereits in der wissenschaftlichen Zeitschrift Journal of the American College of Cardiology. Der Erstautor, Dr. P. Whelton aus New Orleans  betonte, dass in der neuen Leitlinie 2017 die Richtwerte des normalen Blutdrucks mit den oberen Grenzwerten von <120 /<80 mm Hg zwar gleichgeblieben sei,  aber Blutdruck Werte zwischen 120/<80 und 129/<80  nicht mehr als Vorstufe zum erhöhten Blutdruck (Prä-Hypertonus) gelten, sondern bereits als „erhöhter Blutdruck“ bezeichnet werden sollten.

Die Publikation  der neuen Blutdruck Leitlinie 2017 wurde möglichst umfassend erstellt und hat  192 Seiten mit 367 Literaturzitaten, die zentralen, genau beschriebenen Begründungen haben 112 Seiten! Es wird mit detaillierten Tabellen die vorliegende Literatur berücksichtigt in vielen Stellungnahmen und daraus gezogenen Schlussfolgerungen, auch mit anschaulichen Erklärungen. Es werden die vielen Teilbereiche des erhöhten Blutdruckes berücksichtigt, von den Ursachen, den Techniken zur Blutdruckmessung bis zur Weißkittel-Hypertonie, den Begleiterkrankungen wie etwa Diabetes mellitus oder Aorten Erkrankungen, Frauen, Männer, ältere Menschen bis hin zu Möglichkeiten zur Verbesserung der medikamentösen Behandlung.

Die gesamte Zahl der Patienten mit Bluthochdruck in den USA ist damit zwar beträchtlich gestiegen, aber die Patienten mit Werten zwischen 130/80 und 139/89  sollten nur dann Medikamente bekommen, wenn sie schon eine kardiovaskuläre Erkrankung (Arteriosklerose) haben oder ihr 10-Jahres-Risiko  dafür über 10% liegt. Alle übrigen sollten weiterhin den Rat für die Einhaltung einer hypokalorischen Mischkost und Lebensstilmodifikationen befolgen.

WJS

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