Der Body Mass Index (BMI) gilt jahrelang als das Maß für Übergewicht und Fettleibigkeit. Ein BMI über 30 wird mit einem erhöten Risiko für Herz- und Stoffwechselerkrankungen verbunden.

SommerfliederBei der Berechnung des BMI werden Körpergewicht und -größe berücksichtigt. Dadurch ist der BMI ein ungenauer Richtwert, da andere Parameter wie Alter oder das Geschlecht, und auch nicht der Anteil des Muskelgewebes berücksichtigt werden. Das stellt die Grazer Pathophysiologin und Ernährungswissenschafterin Univ. Prof. Dr. Sandra Wallner-Liebman fest (dazu der Blog des ORF Steiermark).

In einer jüngst in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift PLoS One veröffentlichten Studie wurde gezeigt, dass der BMI bei jüngereren Menschen (im Alter von 18 bis 30 Jahren) nicht genau genug ist, um die ungesunde Speicherung von Fettgewebe anzuzeigen.

Literaturzitat: Kruschitz R, Wallner-Liebmann SJ, Hamlin MJ, Moser M, Ludvik B, Schnedl WJ, Tafeit E. Detecting Body Fat-A Weighty Problem BMI versus Subcutaneous Fat Patterns in Athletes and Non-Athletes. PLoS One 2013, 26;8: e72002

Die Forscher aus Graz, Wien und Bruck/Mur überprüften den Wert des BMI mit Lipometrie – einer Fettmessung mittels Lichtdioden an 15 definierten Stellen des Körpers. Mit dieser Methode konnte die Probanden wesentlich genauer den beiden Test- und damit Risikogruppen zugeordnet werden, da es bei der Einschätzung des Risikos darauf ankomme, wie die Fettmasse am Körper verteilt ist.

Zur Feststellung der tatsächlichen Fettleibigkeit und dem damit in Zusammenhang stehenden Risiko für Erkrankungen erweist sich daher bei jungen Menschen das Lipometer als genauere Messmethode.

WJS

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