Bei Menschen und Säugetieren unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Fettdepottypen. Neben dem weißen Fett gibt es auch das braune Fettgewebe. An den bekannten Problemzonen (Bauch, Oberschenkel, Po) des menschlichen Körpers, kommt das weiße Fettgewebe am häufigsten vor. Auf das dort gespeicherte Fett, greift der Körper bei erhöhtem Energiebedarf zurück. Doch das weiße Fett ist nicht alleine vorhanden sondern es gibt auch braunes Fettgewebe.
Dieses braune Fett befindet sich bei erwachsenen Menschen in tiefen Nacken- bzw. Halsgegend, sowie im Brustkorb. Das braune Fett gilt als Heizkraftwerk des menschlichen Körpers. Babys benötigen es, um nicht auszukühlen und sind gut damit gepolstert. Im Gegensatz zum weißen Fettgewebe verbrennt braunes Fettgewebe Kalorien durch Fettsäureoxidation und Wärmeproduktion und das gilt als ein Ziel im Kampf gegen Adipositas (Fettleibigkeit). Durch Kälte wird dieser Prozess aktiviert. Wie stark dieser Energie abbauende Effekt sein kann, zeigt eine aktuelle, wissenschaftliche Studie der MedUni Wien, die in der Zeitschrift Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism jetzt veröffentlicht wurde. Dort wurde gezeigt, dass eine kurzzeitige moderate Kältezufuhr bei Menschen mit braunem Fettgewebe helfen kann, 15 % mehr an Kalorien zu verbrennen als bei Personen, die über dieses Fettgewebe nicht verfügen.
Das braune Fett verbrennt Energie unter Freisetzung von Wärme. Mit dem Alter und auch bei Übergewicht nimmt die Anzahl dieser braunen Fett Zellen stetig ab. Erwachsene verfügen nur noch teilweise über braunes Fett, der überwiegende Anteil ist weißes Fett. Die Forscher untersuchte mit PET-Scans zwei Gruppen , jene Personen mit und jene ohne aktives braunes Fettgewebe. Die Personen mit braunem Fettgewebe verbrannten nicht nur wesentlich mehr Kalorien sondern hatten auch ein gesünderes Fettsäure-Blutprofil. Zudem hatten sie höhere Konzentrationen an entzündungshemmenden Fettsäuren, während einige der schädlichen Fettsäuren, die zu Diabetes mellitus oder Herzerkrankungen beitragen, niedriger waren.
Das zeigt, dass das menschliche braune Fett noch viel genauer untersucht werden muss, um zu sehen, ob durch Aktivierung des braunen Fetts ein Schutz vor Stoffwechsel- und Herzkreislauferkrankungen aufgebaut werden kann.
WJS