Forscher vermuten schon seit einiger Zeit, dass der westliche Lebensstil und die westliche Ernährung schädlich für die Darmflora sind. Dass die Darmflora unsere Gesundheit ganz grundlegend beeinflusst, ist nichts Neues, denn falls bestimmte Bakterien fehlen, kommt es auch zu Zivilisationskrankheiten. Ein Zusammenhang von Darmbakterien und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Diabetes mellitus, Fettleibigkeit oder Allergien konnte bereits nachgewiesen werden. Nun haben Wissenschaftler Bakterien verglichen, die Menschen im Darm haben. Dabei wurden verschiedene Bevölkerungsgruppen der Welt miteinander verglichen.

StiefmütterchenEs wurde festgestellt, dass die westliche Lebensweise und Ernährung die Vielfalt der Mikroorganismen im Darmtrakt verändert und verringert, und somit die westliche Bevölkerung weniger Bakterien im Bauch hat. Eine Studie, geleitet von Dr. A. Greenhill von der Federation University Australia und Dr. J. Walter von der kanadischen University of Alberta, beschäftigte sich mit 40 Menschen aus Papua-Neuguinea. Dabei kam heraus, dass die Menschen aus  Papua-Neuguinea zusätzlich 47 unterschiedliche Bakterien in der Darmflora besitzen, die bei US-Studenten nicht nachgewiesen werden konnten. Zum Vergleich hatten Studenten lediglich vier exklusive Bakterienstämme im Darm.

Eine zweite Studie, unter der Leitung von Dr. J. Clemente von der Icahn School of Medicine in New York steht, untersuchte die Darmflora von Yanomami-Indianern. Diese am venezolanisch-brasilianischen Grenzgebiet lebenden Indianer haben erst seit dem Jahr 2009 Kontakt zur westlichen Welt. Diese Indianer haben weit mehr Bakterien im Darm und auf der Haut als westliche Menschen.

Die übertriebene Hygiene und die Ernährung der westlichen Welt scheint die Darmflora massiv zu ändern und fördert somit die Entstehung von Krankheiten. Die größte mikrobiologische Darmvielfalt spielt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen. Jetzt gilt es herauszufinden welche die wichtigen Bakterien sind, deren Funktion wir unbedingt benötigen, um gesund zu sein. Diese Studien unterstreichen wie wichtig die Ernährung mit ausgewogener Mischkost und bei Nahrungsmittelunverträglichkeit das Weglassen der die Beschwerden auslösenden Inhaltsstoffe ist, um die Gesundheit zu erhalten.

WJS

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