Als Hauptursachen für den weltweiten rasanten Anstieg des Körpergewichts gelten in 1. Linie veränderte Ernährungsgewohnheiten und mangelnde körperlicher Aktivität. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass mehrere Faktoren der Ernährung den rasanten Gewichtsanstieg begünstigen. Sie haben vor allem die veränderte Zusammensetzung der Ernährung hinsichtlich Kohlenhydraten, Fett und Proteinen (Eiweiß) zu untersuchen. Die neueste Studie an Mäusen bestätigt, dass eine eiweißarme Ernährung die Fett- und Kohlenhydrat-Verbrennung und damit den Energieverbrauch steigert. Veröffentlicht wurden diese Ergebnisse in der wissenschaftlichen Zeitschrift Journal of Clinical Investigation.

Es belegen epidemiologische Studien, dass ein hoher Proteinanteil in der Ernährung mit einer hohen Rate an unterschiedlichen Erkrankungen und mit Diabetes mellitus einhergeht. Um herauszufinden was eine proteinreduzierte Ernährung bewirkt, setzten die Forscher Mäuse auf proteinarme Diät. Obwohl die Tiere insgesamt etwas größere Mahlzeiten benötigten, nahmen sie langsamer an Gewicht zu als normal gefütterte Mäuse. Und die Forscher berechneten, dass diese Tiere mit proteinarmer Ernährung ihr Futter um 40% weniger effizient verwerteten. Sie verbrannten mehr Fett und Kohlenhydrate und hatten einen gesteigerten Energieverbrauch. Die im Blut messbaren Stoffwechselwerte verbesserten sich erheblich, denn diese Mäuse hatten deutlich niedrigere Insulinwerte, Cholesterin- und Blutfettspiegel, dagegen stieg die Konzentration des Proteins FGF21 (Fibroblasten-Wachstumsfaktors 21). Besonders steil stieg der FGF21-Spiegel der Mäuse nach einer proteinarmen Mahlzeit. Erklärt wurde das mit einer zentralen Stressreaktion in der Leber, die sich jedoch gesundheitlich sehr positiv auswirkt. Wurden fettleibige Mäuse mit proteinarmer Ernährung versorgt, so änderte dies zwar nichts an deren Körpergewicht – dennoch verbesserte sich der Blutzucker. Sogar die zuvor bestehende Insulinresistenz bildete sich zurück.

Frucht des IlexAuch bei Menschen konnten die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit Dr. B. Kiens von der Universität Kopenhagen bei fünf jungen Männern, die sich sieben Tage lang proteinarm ernährten zeigen, dass bei diesen Teilnehmern hohe FGF21-Werte aber, trotz erhöhter Kohlenhydratzufuhr, niedrigere Blutzucker- und Insulin Blutwerte gemessen wurden.

Heute sind weltweit deutlich mehr Menschen fettleibig als untergewichtig. Insbesondere die Fettleibigkeit (Adipositas) kann zu vielen gesundheitlichen Schäden führen: zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mehreren Krebs Erkrankungen und Typ 2 Diabetes mellitus mit dem metabolischem Syndrom. Das bestätigt zur Erhaltung der Gesundheit die Notwendigkeit der Ernährung mit ausgewogener Mischkost, welche mit nur 20% wenig Eiweiß beinhaltet.

WJS

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