Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung mit einer Erhöhung des Blutzuckers, die zu den Volkskrankheiten gezählt wird. In der Liste der Volkskrankheiten in Deutschland ist Diabetes mellitus nach den Analysen des Robert Koch-Instituts in Berlin auf dem fünften Rang. An der Spitze sind, so wie in Österreich, weiterhin Herzkreislauf- und Krebserkrankungen.

Bei Diabetes mellitus gibt es zwei Formen: Der Typ 1 Diabetes beginnt häufig schon im Kindes- oder Jugendalter und ist eine sogenannte Autoimmunerkrankung bei der ein Mangel an Insulin auftritt. In der Folge steigt der Blutzuckerspiegel und die Patienten müssen eine intensive Therapie mit Insulin und anderen Maßnahmen ein Leben lang durchführen. Von diesem Typ 1 Diabetes mellitus sind etwa 0,3 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Die wesentlich häufigere Form ist der Typ 2 Diabetes und betrifft fast zehn Prozent der Bevölkerung. Ungesunde einseitige Ernährung, Übergewicht und mangelnde Bewegung erhöhen das Risiko ganz deutlich und führen dazu dass sich der Blutzucker erhöht. Neben regelmäßiger körperlicher Bewegung und gesunder Ernährung mit ausgewogener Mischkost helfen Medikamente inklusive Insulin den Blutzucker zu senken. Nun wurden die anonymisierten Daten von rund 70 Millionen Kassenpatienten in Deutschland von Forschern ausgewertet und das zeigte, dass beinahe jeder zehnte Bundesbürger mit einer gesetzlichen Krankenversicherung einen erhöhten Blutzucker hat.

Zusätzlich zum altersbedingten Effekt geht der Zuwachs sicher auf die Lebensweise zurück, sagen die Studienautoren. Bemerkenswert ist auch, dass in Ostdeutschland deutlich mehr Menschen (beinahe 12 %) an Diabetes mellitus erkranken als im Westen (etwas mehr als 9%). Häufig tritt der Diabetes mellitus im Osten Deutschlands auch in früherem Lebensalter auf. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass im Osten die Arbeitslosigkeit höher ist und das berufliche Einkommen geringer. Bei einem niedrigeren sozialen Status ist die Gesundheitsbildung nicht so hoch. Je früher im Lebensalter der Diabetes mellitus auftritt, desto schwerwiegender sind die Spätfolgen des erhöhten Blutzuckers (Nieren-, Nerven- oder Sehschäden bis zur Erblindung, und Arteriosklerose mit Durchblutungsstörungen).

Daher ist eine frühzeitige Diagnose des Diabetes mellitus sehr wichtig und dann auch ausreichende Kontrollen unter bestehender Therapie (Ernährung, Medikamente und Insulin, sowie körperliche Bewegung), um Spätfolgen des erhöhten Blutzuckers minimieren zu können.

WJS

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