Kaffee wird als Aufguss aus gemahlenen, gerösteten Kaffeebohnen zubereitet und gehört zu den am häufigsten konsumierten Getränken der Welt. Obwohl Kaffee besonders wegen seines Aromas und Geschmacks sehr beliebt ist, spielt vermutlich der Koffeingehalt eine wesentliche Rolle. Tatsächlich ist Kaffee ein komplexes chemisches Gemisch, das Analysen zufolge mehr als tausend verschiedene Chemikalien enthält. Darunter sind Kohlenhydrate, Lipide, stickstoffhaltige Verbindungen, Vitamine, Mineralien, Alkaloide und phenolische Verbindungen. Dabei sind auch Chemikalien, die erhebliche Mengen an Chlorogensäure und Koffein liefern.

Die Ergebnisse der epidemiologischen Forschung deuten darauf hin, dass der Kaffeekonsum dazu beitragen kann, sogar verschiedenen chronischen Krankheiten vorzubeugen. Darunter sind Diabetes mellitus Typ 2, Morbus Parkinson und auch verschiedene Lebererkrankungen. Die meisten Studien konnten keinen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellen.
Widersprüchliche Ergebnisse sind ob der Kaffeekonsum mit einem Anstieg der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist. Darunter zählen der Blutdruck und Plasma-Homocystein. Gegenwärtig gibt es nur ganz wenige Hinweise, dass der Kaffeekonsum das Krebsrisiko erhöht. Für Erwachsene, die mäßige Mengen Kaffee konsumieren (3 bis 4 Tassen/Tag, ca. 300-400 mg/Tag Koffein), gibt es nur sehr wenige Hinweise auf Gesundheitsrisiken aber doch einige Hinweise auf gesundheitliche Vorteile. Indirekte Hinweise können mit Vorsicht gesehen werden, dass Menschen mit Bluthochdruck, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen möglicherweise anfälliger für die schädlichen Wirkungen von besonders Koffein sein könnten. Darüber hinaus deuten die derzeitigen Erkenntnisse darauf hin, dass es für schwangere Frauen ratsam sein könnte, den Kaffeekonsum auf 3 Tassen/Tag zu beschränken (nicht mehr als 300 mg/Tag Koffein).
Die in der Vergangenheit von der epidemiologischen Forschung aufgeworfenen Bedenken über mögliche Risiken des Kaffee- und Koffeinkonsums für die Gesundheit wurden wahrscheinlich durch die Zusammenhänge zwischen Kaffeekonsum und anderen ungesunden Verhaltensweisen (z.B. Zigarettenrauchen, Bewegungsmangel, einseitige Ernährung) verstärkt. In jüngerer Zeit wurde der Kaffeekonsum mit einer Verringerung des Risikos verschiedener chronischer Krankheiten in Verbindung gebracht. In vielen Fällen bestehen weiterhin widersprüchliche Analysen. Um die verfügbaren Erkenntnisse über Kaffeekonsum und Gesundheit endgültig zu interpretieren müssen noch weitere Studien durchgeführt werden.
WJS