Es gibt sehr selten, meistens scheinbar angeboren, Anomalien der unteren Hohlvene (Vena cava inferior), und die betroffenen Patienten sind asymptomatisch (haben keine Beschwerden). Es ist mir in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Radiologie der MedUni Graz gelungen dreidimensionale Magnetresonanz bei einem Patienten mit Anomalie der Vena cava inferior darzustellen und gleichzeitig wegen der Bauchbeschwerden dieses Patienten eine Laktoseintoleranz zu diagnostizieren. Die Ergebnisse konnten in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung in der Zeitschrift Phlebologie dargestellt werden.

Frühling15Diese Entwicklungsanomalie der unteren Hohlvene wird meistens zufällig bei radiologischen Auswertung einer tiefen Venenthrombose der unteren Extremitäten oder bei Röntgenuntersuchungen, vor allem Computer Tomographie, des Bauchraumes nachgewiesen. Wir berichten hier über einen Patienten mit angeborener Anomalie der unteren Hohlvene und unspezifischen Bauchbeschwerden (Blähungen, Durchfall und verstärkten Darmgeräuschen).  Um eine detaillierte Darstellung der unteren Hohlvene machen zu können wurde eine dreidimensionale Magnetresonanz-Angiographie (4D MRA) durchgeführt. Die Bilder dieser 4D MRA Aufnahmen erlaubten uns eine detaillierte Diagnose und exakte Auswertung der vaskulären Situation und Venenanatomie. Aufgrund der anhaltenden Blähungen und dem unregelmäßigen Stuhlgang untersuchten wir zusätzlich Kohlenhydrat-Malabsorptionen mit dem H2 Atemtest und eine Laktoseintoleranz konnte diagnostiziert werden.

Die unspezifische Bauchbeschwerden bei diesem Patienten mit Anomalie der Vena cava inferior konnten auf eine Laktoseintoleranz zurückgeführt werden und wurden erfolgreich mit einer laktosefreien Diät behandelt.

WJS

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