In sechs von dreizehn weit verbreiteten Kräuter- und auch Kamillentees aus Supermärkten in Deutschland wurden sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) entdeckt. Diese Pflanzengifte können zu Leberfunktionsstörungen bis zu Leberkrebs führen. Die Belastungen durch Trinken dieser Kräutertees stufen deutsche Experten als klar gesundheitsbedenklich ein, wie im NDR Verbrauchermagazin „Markt“ mitgeteilt wurde.

Es sind unterschiedliche Kräuter- und  auch Kamillentees namhafter Hersteller mit Pflanzengiften verunreinigt, die bei der Herstellung der Tees mitverarbeitet werden. Diese Gifte sind scheinbar in Unkraut enthalten, das zwischen den Teepflanzen wächst und dann mit der Ernte in den Tee gelangt.

Es gibt bedauerlicherweise keine gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Pyrrolizidinalkaloide in Lebensmitteln. Das Bundesinstitut für Risikobewertung in Deutschland hat jedoch eine Höchstaufnahmemenge berechnet, und diese liegt bei einem 70 kg schweren erwachsenen Menschen bei 0,49 Mikrogramm pro Tag. Bei den hier veröffentlichten Untersuchungen waren in Kräutertees Werte von bis zu 1,7 Mikrogramm Pyrrolizidinalkaloide pro Liter gemessen worden. Mit einer großen Tasse Tee hätte man damit schon die Höchstaufnahmemenge erreicht.

Es besteht in der Theorie sogar die Möglichkeit, dass geringste Mengen ausreichen, um einen Leberkrebs zu verursachen, sagt Prof. Dr. E. Maser Direktor vom Institut für Toxikologie der Universität in Kiel. Er forderte, dass alle Lebensmittel und somit auch Kräutertees, frei von Pyrrolizidinalkaloiden sein sollten.

Die Höchstaufnahmemenge ist schon mit einer Tasse Kräutertee erreicht, das wird von vielen Menschen unterschätzt. Es wäre dringlich notwendig nicht nur alles Kräutertees, sondern auch andere Produkte mit Kräutern wie z.B. Kräutersalze, oder andere Nahrungseränzungsmittel auf den Gehalt von Pyrrolizidinalkaloiden zu untersuchen. Meine große Anzahl an Patienten mit Leberfunktionsstörungen durch Kräuterprodukte bestätigt das eindrucksvoll.

WJS

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