Bisherige Meta-Analysen und Studien ergaben, dass ca. 20 % unter den schlanken Menschen auch mit einem ungesunden Stoffwechsel leben. Daher ist bei diesen das Risiko an einer Herz-Kreislauferkrankung zu versterben im Vergleich zu stoffwechselgesunden Menschen um mehr als das 3-fache erhöht. Dieses Risiko ist sogar höher als das von stoffwechselgesunden aber übergewichtigen Menschen. Ganz aktuell veröffentlichte Ergebnisse von Forschern des Deutschen Zentrum für Diabetesforschung und des Helmholtz Zentrums in München wurden nun in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Cell Metabolism veröffentlicht.

Sie untersuchten 981 Probanden und kamen auch hier zu ähnlichen Ergebnissen wie bei bisherigen Analysen, dass ca. 18 Prozent der schlanken Personen  einen ungesunden Stoffwechsel hatten. Diese Personen  zeigten zwei und oder mehr Risikofaktoren für den ungesunden Stoffwechsel oder das „metabolisches Syndrom“ (abdominelle Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, gestörte Glukosetoleranz). Bei diesen Personen wurden das Körperfett, die Fettverteilung und der Fettanteil in der Leber mit Hilfe der Magnetresonanz-Spektroskopie untersucht und gemessen. Dabei zeigte sich, dass die betroffenen Patienten nur wenig Fett an den Beinen speichern. Dann untersuchten die Wissenschaftler die Insulin-Empfindlichkeit, die Insulin-Sekretion, die Blutgefäße und zusätzlich die körperliche Fitness. Auch hier zeigten sich Auffälligkeiten, denn bei ungesunden Schlanken ist das fehlende Fett an den Beinen am stärksten mit einem Risiko für einen ungesunden Stoffwechsel verbunden.

Die Wissenschaftler schlagen aufgrund dieser Ergebnisse vor, dass bei schlanken Menschen, die zwei oder mehr Merkmale des metabolischen Syndroms aufweisen und kaum Fett an den Beinen haben, möglichst genau auf eine Schädigung des Stoffwechsels untersucht werden sollten. Daraus ergibt sich, dass eine personalisierte Lebensstilmodifikation, mit Steigerung der körperlichen Aktivität, Änderung der Ernährung und/oder falls notwendig spezifische medikamentöse Behandlungen für eine personalisierte Prävention zu entwickeln.

WJS

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