Bei >50% der Menschen entwickeln sich im Laufe des Lebens (meistens, kleine) Knoten in der Schilddrüse. Werden diese Knoten entdeckt, ist das heutzutage kein Grund diese Knoten oder die Schilddrüse zu operieren. Denn in mehr als 90% geht von diesen Knoten oder auch Zysten keine Gefahr aus. Um jene Knoten zu erkennen, wo sich ein Schilddrüsenkarzinom (Schilddrüsenkrebs) entwickelt, untersuchen Ärzte diese Knoten mit Ultraschall und man kann bei Verdacht auf ein solches Schilddrüsenkarzinom auch eine Gewebeprobe gezielt mit einer Nadel entnehmen. Eine jetzt in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Journal oft the American Medical Association veröffentlichte Studie bestätigt, dass bei dieser Vorgangsweise nur sehr selten ein Krebs übersehen werden kann.

SchilddrüseDas Schilddrüsenkarzinom zählt insgesamt zu den seltenen Krebserkrankungen. Der Ultraschall gilt als die am meisten notwendige Untersuchung für eine Krebserkrankung und nur wenn der Knoten im Ultraschall echoarm ist, den Schall also nur schwach reflektiert wird, besteht der Verdacht auf ein Schilddrüsenkarzinom. Der Ultraschall liefert auch die entscheidenden Hinweise, ob eine Gewebeprobe notwendig ist und genauer untersucht werden muss.

Die italienischen Wissenschaftler um Dr. C. Durante beschreiben bei ca. 1000 Patienten insgesamt 1567 Knoten und diese wurden weitere fünf Jahre nach der Erstuntersuchung beobachtet. Bei dieser Erstuntersuchung waren alle Knoten im Ultraschall als unauffällig beschrieben worden oder das Ergebnis der Gewebeproben war auch unauffällig. Diese Ärzte stellten in der Folgeuntersuchung nur bei 5 der Patienten einen Krebs an einem der untersuchten Knoten fest. Bei 4 dieser 5 Patienten zeigten sich bei der ersten Ultraschalluntersuchung zwar verdächtige Veränderungen, die Gewebeprobe zeigte aber auch keine bösartigen Zellen des Schilddrüsenkarzinoms. Der letzte Patient hatte in der Erstuntersuchung auch im Ultraschall keine Krebs-typischen Veränderungen. Diese wissenschaftliche Untersuchung zeigt, dass der Ultraschall und die Gewebeprobe sichere Ergebnisse liefern.

Von entdeckten Knoten in der Schilddrüse, die zwar sorgfältig kontrolliert werden sollen, geht somit nur eine sehr geringe Gefahr aus. Trotzdem sollen Ärzte und Patienten daran denken, die Knoten nach ca. einem Jahr noch einmal mit einer Ultraschalluntersuchung zu kontrollieren. Knoten in der Schilddrüse können oft der sehr häufigen chronischen Schilddrüsenentzündung Hashimoto Thyreoiditis zugeordnet werden und sind dann natürlich auch harmlos.

Die Risiken und Folgen einer Operation, bei der Knoten mit der Schilddrüse halbseitig oder komplett entfernt werden, sind keinem Patienten zuzumuten, der im Ultraschall sowie in der Gewebeprobe keinen Verdacht auf Schilddrüsenkarzinom zeigt.

WJS

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