In der wissenschaftlichen Zeitschrift Lancet Diabetes & Endocrinology wurde von Univ.-Prof. Dr. P.  Autier und Mitarbeitern eine sehr umfangreiche Arbeit aus dem Internationalen Institut für Präventionsforschung in Lyon über den Effekt einer Vitamin D Einnahme auf nicht-skelettale Erkrankungen veröffentlicht. Die Autoren analysierten möglichst umfassend und viele Arbeiten, die zwischen Januar 2013 und Mai 2017 über dieses Thema veröffentlicht wurden. 

Es konnte mit dieser Analyse jetzt kein Hinweis gefunden werden, dass eine Vitamin D-Zufuhr (mit Tabletten oder Tropfen) einen Effekt auf nicht-skelettale Erkrankungen hätte. Zu den untersuchten nicht-skelettalen Erkrankungen gehören kardiovaskuläre Erkrankungen (Arteriosklerose), Adipositas (Fettleibigkeit), Diabetes mellitus, Gemütsstörungen, Muskelfunktion, Tuberkulose, kolorektale Adenome (Dickdarmpolypen) oder mütterliche/perinatale Störungen (Einfluss auf den Geburtsvorgang). Die Zusammenschau aus allen verwendbaren 83 Studien ergab auch keinen Hinweis auf einen signifikant günstigen Effekt von Vitamin D Einnahme auf Hinweise einer systemischen Entzündung.

Nach diesen Berechnungen konnten 400 – 800 IE Vitamin D pro Tag  zwar die Gesamtmortalität (-sterblichkeit) und die Krebssterblichkeit bei Menschen im mittleren und höheren Lebensalter etwas senken. Ganz neu ist jetzt allerdings der Verdacht, dass Vitamin D helfen könnte, akute Atemwegsinfekte und Atemnot bei Asthma bronchiale zu verhindern. Das muss aber noch weiter untersucht und analysiert werden.

Insgesamt wird mit diesen umfassenden Berechnungen die Hypothese unterstützt, dass ein niederer Vitamin D –Spiegel im Blut eher die Folge und nicht Ursache unterschiedlichster Erkrankungen ist. Das unterstreicht die zuletzt getätigten Veröffentlichungen, dass Vitamin D bei Osteoporose und ähnlichen Erkrankungen gemeinsam mit Calcium als Grundlage der Therapie unbedingt notwendig ist, aber sonst eine Einnahme von Vitamin D (Tropfen und/oder Tabletten) generell nicht notwendig erscheint.

WJS

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