Alle Menschen wissen, dass mehr Kalorien zu essen als Energie zu verbrennen, dick und übergewichtig macht. Aber obwohl das in vielen Studien bewiesen ist, beantwortet es nicht die eine interessantere Frage: Warum essen wir überhaupt zu viel? Das wurde in einem ausführlichen Artikel in BBC Health beschrieben.
Manchmal fühlt man sich gezwungen, ein Stück Kuchen oder eine Tafel Schokolade zu essen, obwohl klar ist, dass man es ein paar Minuten später bereut. Dabei spielt natürlich Selbstkontrolle eine wichtige Rolle, aber es gibt es mehr und mehr Beweise dafür, dass Stress eine ganz wesentliche Rolle bei der Gewichtszunahme spielt. Chronischer Stress stört den Schlaf und den Blutzuckerspiegel. Dies führt zu verstärktem Hunger und das Essen führt zu einem Gefühl des Wohlbefindens. Nach einiger Zeit kann dies nicht nur zu ungesunden Körperfettwerten führen, sondern zu Übergewicht, Fettsucht und auch zu Typ-2-Diabetes.
Um zu sehen, was passieren kann, entschieden sich die Wissenschaftler aus Leeds mit Dr. G. Yeo den Maastricht Stresstest durchzuführen. Sie stellten die Probanden vor einen Computer und zwangen sie laufend Rechenaufgaben zu erledigen. Dabei machten sie ständig Fehler, was besonders stressig ist. Dann mussten sie die Hand in ein eiskaltes Bad zu legen und dort halten. Vor und nach diesen Tests wurde der Blutzuckerspiegel gemessen. Nach einer Mahlzeit wird bei gesunden Person der Blutzucker sehr schnell wieder normal. Aber unter Stress benötigte der Blutzuckerspiegel drei Stunden um wieder normal zu werden – sechs Mal länger als an einem stressfreien Tag. Der Grund dafür ist, dass wenn man gestresst ist, der Körper in den „Kampf oder Flucht“ -Modus geht. Wenn aber der Körper diese Energie nicht benötigt, um z.B. vor der Gefahr zu flüchten, wird die Bauchspeicheldrüse Insulin ausschütten, um den Blutzuckerspiegel wieder zu normalisieren. Diese steigenden Insulinspiegel und sinkenden Blutzuckerspiegel machen hungrig – deshalb isst man zuckerhaltige Lebensmittel, wenn man gestresst ist.

Aber was das Forscherteam auch fand, ist dass das Gleiche passiert, wenn man schlecht schläft. Der Körper fühlt dass er angegriffen wird und der Blutzucker steigt, um den Muskeln Energie zuzuführen. Dann wird diese Energie nicht benötigen, um der vermeintlichen Gefahr entfliehen zu können, es wird die Bauchspeicheldrüse Insulin abgeben um den erhöhten Blutzuckerspiegel wieder zu senken. Diese steigenden Insulinspiegel und sinkenden Blutzuckerspiegel machen dann wieder hungrig – deshalb isst man zuckerhaltige Lebensmittel wie im Stress.

Daher empfiehlt es sich zur Erhaltung eines möglichst normalen Körpergewichtes nicht nur eine gesunde Mischkost zu essen, sondern auch möglichst stressfrei zu leben und ausreichend zu schlafen.

WJS

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