Im Jahr 1912 beschrieb Herr Dr. Hashimoto in Japan die Thyreoiditis lymphomatosa (Autoimmunthyreoiditis). Er bemerkte, dass sich das Schilddrüsengewebe in Gewebeschnitten bei Strumen (beim Kropf) in lymphatisches Gewebe verwandelte. Die chronisch lymphozytäre Thyreoiditis (Hashimoto Thyreoiditis) stellt jetzt die häufigste Form der Thyreoiditis dar und ist die häufigste Ursache einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion).
Autoimmunprozesse der Schilddrüse sind die häufigste Ursache einer Hypothyreose, wobei zum Nachweis der Autoimmunthyreoiditis Hashimoto positive Antikörpertiter gegen Schilddrüsenperoxidase (Anti-TPO-Antikörper) in der Blutprobe im Labor nachgewiesen werden müssen.
Patienten mit Hashimoto Thyreoiditis sind in 95% Frauen, im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, und 90% weisen einen positiven Anti-TPO-Antikörper-Titer auf. Die Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen) der Hashimoto Thyreoiditis ist in den vergangenen Jahren exponentiell gestiegen und in Studien wurde ein Zusammenhang mit dem jetzt erhöhten Jodanteil der Nahrung diskutiert. Im Falle einer Hashimoto Thyreoiditis findet man sonographisch (im Ultraschall) eine fleckig bis knotig inhomogene (ungleichmäßige) Schilddrüse, die in den meisten Fällen hypoechogen (echoarm) ist, im fortgeschrittenen Stadium der Hashimoto Thyreoiditis kann eine echofreie beinahe „schwarze“ fleckige Struktur des Schilddrüsengewebes dargestellt werden. Die Diagnose der Hashimoto Thyreoiditis ist bei erhöhten Anti-TPOA-Antikörpern und der Sonographie (Ultraschall) gesichert. Eine Schilddrüsenszintigraphie ist bei diesen diagnostischen Möglichkeiten nicht notwendig.
Eine Schilddrüsenhormonsubstitution (Tabletten mit Levothyroxin sind Therapie der Wahl) ist bei Hypothyreose und bei positivem Nachweis von Anti-TPO-Antikörper immer einzuleiten. Eine frühzeitige Therapie mit Schilddrüsenhormon bei Hashimoto Thyreoiditis kann den Autoimmunprozeß (die Entzündung) verlangsamen und die Anti-TPO-Antikörper verringern (http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/infos-zu-hashimoto-thyreoiditis/). Es ist aber im Laufe der Jahre bei Hashimoto Thyreoiditis eine ansteigende Dosierung von Levothyroxin (der Schilddrüsentablette 50μg – 75μg – 100μg – 125μg oder mehr) bekannt und dafür sind regelmäßige Kontrollen der Laborparameter notwendig. Untersuchungen bezüglich Schilddrüsenfunktion mit dem Serum TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) sollten regelmäßig durchgeführt werden um die Dosierung der Schilddrüsentablette (http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/schilddrusentabletten/) anpassen zu können.
Es ist zwar in einzelnen Studien gezeigt worden, dass Seleneinnahme zu einer Verminderung der Anti-TPO-Antikörper führen kann, aber aufgrund der gesundheitlich negativen Auswirkungen dieser zusätzlichen Seleneinnahme (http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/seleneinnahme-fuhrt-zu-erhohter-sterblichkeit/) sollte man davon Abstand nehmen. Bei Einhalten einer durchschnittlichen gesunden Mischkost (http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/gesunde-mischkost-20-eiweis-30-fett-50-kohlenhydrate/) muss man unter der richtig dosierten Therapie mit Levothyroxin auch nicht auf die Jodzufuhr zu achten.
WJS