Muskelkrämpfe sind häufig und werden von Patienten im (fortgeschrittenen) Alter, während einer Schwangerschaft, bei körperlichem Training und seltener bei Erkrankungen der Nerven (z.B. amyotropher Lateralsklerose) angegeben. Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel wird als Vorbeugung und zur Therapie von Muskelkrämpfen verkauft aber eine Auswertung der verfügbaren wissenschaftlichen Studien wurde bisher noch nicht systematisch durchgeführt. Daher wurde eine Zusammenfassung aller bisher verfügbarer Studien wurde von Dr. Scott R. Garrison an der University of British Columbia gemacht und in der wissenschaftlichen Zeitschrift The Cochrane Library im September 2012 veröffentlicht.
Als Ergebnis dieser Berechnungen kann gesehen werden, dass Magnesium „sehr unwahrscheinlich“ Patienten mit Muskelkrämpfen hilft (das heißt vorsichtig von den Studienautoren, dass Magnesium ziemlich sicher nicht hilft!). Für Muskelkrämpfe während einer Schwangerschaft bestehen widersprüchliche Studien und Daten, daher sind unbedingt weitere neue Untersuchungen notwendig. Für Muskelkrämpfe bei körperlichem Training und Erkrankungen der Nerven konnten insgesamt keine Studien gefunden werden.
Die Einnahme von Magnesium als Nahrungsergänzung wird gut vertragen und hat kaum Nebenwirkungen (im Gegensatz zu zahlreichen anderen Nahrungsergänzungsmitteln, welche eindeutig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben). Aber es gibt nur unzureichende wissenschaftliche Hinweise dass Magnesium bei Muskelkrämpfen hilfreich ist.
Ganz wesentlich ist allerdings, dass herzgesunde Patienten auf eine ausreichende tägliche Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2 Liter pro Tag) zur Behandlung und auch Verhinderung von Muskelkrämpfen achten müssen.
WJS