Der plötzliche Herztod meist bedingt durch eine Durchblutungsstörung am Herzen (Verkalkung der Herzgefäße) ist eine der häufigsten Todesursachen der westlichen Welt. Dabei treten Herzrhythmusstörungen auf, die die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigen und innerhalb weniger Minuten zum Tod führen. Dieser plötzliche Herztod kann bei Risikopatienten durch das Einsetzen eines Defibrillators, der den Herzrhythmus durch elektrische Impulse wiederherstellt, verhindert werden. Dabei gilt die rechtzeitige Erkennung von Hochrisikopatienten als bisher ungelöstes Problem.
In der Veröffentlichung in der wissenschaftlichen Zeitschrift Journal of Clinical Investigation (http://www.jci.org/articles/view/70085) stellt Univ. Prof. Dr. A. Bauer, Medizinische Klinik am Universitätsklinikum Tübingen, ein neues EKG Phänomen vor. Mit Hilfe eigens entwickelter computergestützter Berechnungen konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Erregungsrückbildung nach Kontraktion des Herzmuskels die sogenannte „T-Welle“ im EKG einer niederfrequenten Schwingung unterliegt. Diese neu identifizierten Schwingungen, die im 10-Sekunden bis Minutentakt auftreten, werden als Periodic Repolarization Dynamics bezeichnet.
Zur Messung dieser Schwingungen wird nur ein normales EKG benötigt, welches über den längeren Zeitraum von einigen Minuten beim liegenden Patienten das EKG aufgezeichnet und dann kann die Auswertung über den Computer erfolgen. Dieses Verfahren wird in Zukunft verwendet werden, um Hochrisikopatienten frühzeitig zu erkennen und durch frühzeitige Implantation des Defibrillators den plötzlichen Herztod zu verhindern.
WJS