Die regelrechte Einnahme der vom Arzt verordneten Arzneimittel könnte den Patienten und dem Gesundheitssystem viel Leid und auch Geld ersparen. Leider ist die sogenannte „Therapietreue“ (regelmäßige und dauerhaft richtige Medikamenteneinnahme) der Patienten allgemein nicht hoch und verursacht dem Gesundheitswesen durch die daraus entstehenden (und vermeidbaren Krankheiten) sehr hohe Kosten. Als zweiter Punkt der Kosten verursacht ist, dass eine zeitgerechte Einleitung einer Therapie (frühzeitiges Beginnen der Medikamenteneinnahme) das Fortschreiten einer Erkrankung sehr verzögern und verhindern kann. Und zusätzlich kommen dann noch Medikationsfehler vor die auch vermeidbar wären.
Weltweit könnten jedes Jahr ungefähr 401 Milliarden Euro bei Gesundheitskosten eingespart und somit sinnvoller verwendet werden, wenn man Fehler in Verwendung und der Verschreibung von Medikamenten ausschalten könnte. Für Österreich würde das einen Betrag von 2,4 Milliarden Euro bedeuten. Das zeigt jetzt eine Auswertung des IMS Health (das international größte Pharma-Marktforschungsinstitut). Dies wurde unter Verwendung der vorhandenen Daten von IMS Health, offiziellen Statistiken u.s.w. berechnet.
Laut der Modellanalyse für Österreich würden sich die Einsparungen so aufteilen: 1,4 Milliarden Euro (58%) durch größere Therapietreue der Patienten, 300 Millionen Euro durch Verbesserung der Arzneimitteltherapie (13%), 200 Millionen Euro (8%) mit gezielterer Anwendung von Antibiotika und beispielsweise ebenfalls 200 Millionen Euro durch Verringerung von Medikationsfehlern.
Wenn mit Medikamenten effizienter umgegangen wird, könnten die Gesamtausgaben für das Gesundheitssystem um bis zu acht Prozent gesenkt werden. „Gleichzeitig könnte man die Patienten besser betreuen“, sagte IMS Health-Österreich-Verantwortliche Erika Sander.
WJS