Immer mehr Menschen konsumieren Lebensmittel ohne Gluten (= Klebereiweiß, dieses ist ein Stoffgemisch aus Eiweiß, das in einiger Arten von Getreide vorkommt). Durch den Hype um Gluten sind jetzt unzählige “gluten-freie” Produkte im Supermarkt und es wird vielen Menschen suggeriert, man könne ebenfalls an einer Guten-Unverträglichkeit leiden. Wer wirklich davon überzeugt ist, an der seltenen echten Gutenunverträglichkeit (Zöliakie) zu leiden, sollte einen Arzt aufsuchen. Die Diagnose einer Zöliakie kann nur durch einem Arzt (in 1. Linie durch einen Internisten und Gastroenterologen) gestellt werden. Zur Diagnose dieser Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) gehört ein Bluttest auf Antikörper gegen Gewebstransglutaminase und eine Untersuchung des Magens inklusive Zwölffingerdarms mittels einer Gastroskopie. Dabei sollte eine Gewebsentnahme und Begutachtung der Schleimhaut im Mikroskop erfolgen. Bestätigt sich die Diagnose einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), muss der Betroffene den Rest seines Lebens ganz genau glutenfrei essen. Da man die Erkrankung nicht mit anderen Mitteln heilen kann, ist dies die einzige aber sichere Möglichkeit einer erfolgreichen Therapie. Anders als bei“gluten-sensitiven” Menschen führt Weizen beim Menschen mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) zu einer chronischen Entzündung der Darmschleimhaut mit Folgen für die Gesundheit. Was vielen Menschen nicht bewußt ist: An einer richtigen Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leidet in Deutschland, wie auch in Österreich, nur knapp 1% der Bevölkerung.
In der Medizin gibt es deshalb neben der echten Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) ein neu diskutiertes Krankheitsbild – die sogenannte „Gluten-Sensitivität“ – für die es bisher keinen medizinischen Test und keinen wissenschaftlichen Existenz-Beweis gibt. Allerdings enthalten viele Lebensmittel welche bei Gluten-Sensitivität nicht vertragen werden auch Histamin. Daher erscheint es hier Überschneidungen von „Gluten-Sensitivität“ und Histaminintoleranz zu geben. Menschen mit einer „Gluten-Sensitivität“ fühlen sich subjektiv “besser”, wenn sie auf Weizen verzichten, allerdings enthalten z.B. die meisten Bäckereiprodukte mit Weizen auch Hefe und diese wird bei Histaminintoleranz gar nicht gut verdaut. Untersuchungen dazu gibt es bisher noch nicht, diese werden sicherlich in absehbarer Zeit folgen.
WJS