Unter einer Histaminintoleranz leiden nach vereinzelten Angaben bis zu 20% der Menschen, also auf jeden Fall viel mehr Menschen als bis heute bekannt ist, aber diese Erkrankung ist noch immer allgemein recht unbekannt. Histamin ist ein wichtiger, körpereigener Botenstoff, der vielfältige Aufgaben im Körper zu erfüllt und somit auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Symptome auslösen kann.

ÖlkürbisblüteHistamin wird normalerweise vom Körper recht schnell durch in 1. Linie das Enzym Diaminoxidase (DAO) abgebaut. Histamin entsteht auch in Lebensmitteln im Zuge des Reifungs- und Fermentierungsprozesses durch Bakterien und wird dann mit der Ernährung in den Körper aufgenommen. Hier gilt die Faustregel – je länger ausgereift, desto höher ist der Histamin-Anteil im Essen. Die Histaminintoleranz entsteht aufgrund einer Abbaustörung von Histamin im Körper. Diese Abbaustörung wird verursacht durch einen Mangel des Enzyms Diaminoxidase (DAO). Das Enzym DAO wird vermehrt in der Darmschleimhaut gebildet und ein Mangel an DAO verursacht Bauchbeschwerden bei dieser Verdauungsstörung. Es liegt also ein zu geringer Abbau des Histamins im Darm vor und führt vor allem zu Bauchbeschwerden, Blähungen, Magenschmerzen, Druckgefühl, weichem Stuhl, verstärkten Darmgerräuschen, Durchfall, u.s.w. Funktioniert der Abbau des Histamins nicht, können auch noch viele andere Symptome entstehen. Aufgrund der Vielzahl der möglichen und wechselnden Symptome sowie der unspezifischen Beschwerden ist es schwer, eine Histaminintolernz zu diagnostizieren, womit sich die sehr hohe Dunkelziffer erklären lässt. Viele Menschen leiden zwar ein Leben lang unter diesen Symptomen, aber es wird nie eine gesicherte ärztliche Diagnose gestellt.

Die Histaminintoleranz ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose, denn die Diagnose beinhaltet den Ausschluss von Krankheiten mit ähnlicher Symptomatik (z.B. Laktose- und Fruktoseunverträglichkeit). Zusätzlich kann die Bestimmung der Diaminoxidase (DAO) im Blut helfen die Diagnose Histaminintoleranz zu finden. Nach einer genauen Diagnose können Auswirkungen und Beschwerden dieser Nahrungsmittelunverträglichkeit durch Umstellung der Ernährung auf eine Kost ohne Histamin oder ohne histaminfreisetzende Substanzen ganz deutlich verbessert oder auch vollkommen verhindert werden.

WJS

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