Unspezifische Bauchschmerzen sind häufige und weit verbreitete Beschwerden weltweit, und werden oft als „Reizdarm“ bezeichnet. Unter der Vielzahl der Diagnosen kommen sogenannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten (häufig sind Fructose-, Histamin-, und Laktose-Unverträglichkeit) als Ursache für diese unterschiedlichen Verdauungsstörungen und Magen-Darm-Symptome in Frage.

Die Laktose-Unverträglichkeit ist die Milchzucker-Unverträglichkeit und resultiert aus einer verminderten Expression oder beeinträchtigter Aktivität des Enzyms Laktase im Epithel des Dünndarms. Daher kann das nicht resorbierbare Disaccharid (Zweifach Zucker) Laktose nicht in die resorbierbaren Monosaccharide (Einfach Zucker) Glukose und Galaktose gespalten werden.

rosa RoseZum Vergleich dazu ist die Fructose-Unverträglichkeit durch eine begrenzte Absorptionskapazität des GLUT-5-Proteins (Glukose Transporter 5 an den Darmzellen) erklärbar, dieser ist der Haupt Transporter für Fructose in die Dünndarmzellen.

Die unverdauten und nicht absorbierten Kohlenhydrate (Fructose und Laktose) erreichen dann den unteren Dünndarm und Dickdarm, wo die Bakterien die Zuckermoleküle fermentieren (vergären) und dadurch die Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Aufstoßen und/oder Durchfall entstehen. Diese Symptome sind auch die führenden Bauch Beschwerden bei einer weiteren häufig vorkommenden Nahrungsmittelunverträglichkeit nämlich der Histaminintoleranz. Daher sollte Histaminintoleranz auch als mögliche zugrundeliegende Ursache von unklaren Bauchbeschwerden gesehen werden. Diese Histaminintoleranz entsteht durch ein Ungleichgewicht des biogenen Amins Histamin, das in unterschiedlichem Maße in vielen Nahrungsmitteln auftritt, und den reduzierten von Histamin Abbau. Eine beeinträchtigte Aktivität des Enzyms Diaminoxidase ist im Darm hauptverantwortlich für ungenügenden Histamin Abbau und die unzureichende Verstoffwechselung von aufgenommenem Histamin. Histaminreiche Lebensmittel (sind zum Beispiel gereifter Käse, Sauerkraut, geräucherte Wurst und Schinken, oder Wein). Diese Speisen können akute Bauchbeschwerden bei Histaminintoleranz auslösen.

Nach einer genauen Diagnose beim Arzt können Auswirkungen und Beschwerden einer Nahrungsmittelunverträglichkeit durch Umstellung der Ernährung auf eine Kost frei an auslösenden Substanzen ganz deutlich verbessert oder auch vollkommen verhindert werden.

WJS

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