In Österreich kaufen 50 % der Bevölkerung mindestens einmal im Jahr (in Deutschland 60%) Globuli der Homöopathie. Die Theorien rund um diese Globuli beziehen sich auf den deutschen Arzt S. Hahnemann aus dem 18. Jahrhundert. Österreichische Apotheken machten im Jahr 2015 rund 45 Millionen Euro Umsatz mit Globuli, in Deutschland waren es knapp 600 Millionen Euro.
Entgegen allen Warnungen über die Wirkungslosigkeit boomt in den USA auch das Geschäft mit Globuli. Eines der meist verkauften Globuli ist Oscillococcinum C200 ist die „20-Millionen-Ente“. Für die Produktion der für die Grippe verwendeten Globuli muss der Hersteller nur eine Ente pro Jahr kaufen und dann ist der erzielte Jahresumsatz 20 Millionen Dollar. Eigentlich verwendet er nicht einmal die ganze Ente, sondern nur das Leber- und Herzgewebe.
Bis heute fehlt weiterhin jeder wissenschaftliche Nachweis für irgendeine Wirksamkeit der Globuli. Das zeigten mehrere wissenschaftliche Studien, und wurde durch systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen bestätigt. Daher hat die für den Verbraucherschutz zuständige US-Wettbewerbsbehörde (Federal Trade Commission) nun klare Richtlinien eingeführt. In Zukunft müssen homöopathische Produkte strengere Wirksamkeits- und Sicherheitsprozesse durchlaufen. Die Federal Trade Commission hat sogar festgelegt, dass rezeptfreie Globuli mit Hinweisen zu ihrer Wirkungslosigkeit versehen werden müssen.
Die Argumentation der Federal Trade Commission ist, dass alle Unternehmen wissenschaftliche Belege vorweisen müssen, wenn sie damit werben, dass ein Produkt zur Behandlung bestimmter Krankheiten geeignet ist. Können keine aussagekräftigen Studien zur Wirksamkeit des Mittels vorgelegt werden, so wie es für Globuli der Fall ist, ist er verpflichtet jetzt Warnhinweise aufdrucken. Der Wortlaut muss sein, dass die Wirksamkeit Behauptungen der Globuli einzig auf Theorien aus dem 18. Jahrhundert basieren, und diese von den meisten modernen Medizinern nicht anerkannt werden. Es ist noch ein weiterer Warnhinweis vorgesehen der lautet: „Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass dieses Produkt wirkt„.
WJS

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