Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass überflüssiges Gewicht das Risiko erhöht, später im Leben an Herzkrankheiten und Diabetes mellitus zu erkranken. Aber es wächst auch die Erkenntnis, dass Übergewicht das Risiko für eine andere chronische Krankheiten erhöhen kann: nämlich Krebs. Eine ganz aktuelle Studie, veröffentlich in Lancet stellt fest, dass einige mit Fettleibigkeit zusammenhängende Krebsarten bei Amerikanern unter 50 Jahren auf dem Vormarsch sind.

Bisherige Studien haben übermäßiges Körperfett mit etwa einem Dutzend verschiedener Krebsarten in Verbindung gebracht. In einer neuen Analyse von Daten aus den Krebsregistern von 25 Staaten in den USA fanden Forscher heraus, dass die Häufigkeit von sechs mit Fettleibigkeit zusammenhängenden Krebsarten bei Erwachsenen unter 50 Jahren zwischen den Jahren 1995 und 2004 deutlich zugenommen hat. Dabei ist der Anstieg in den jüngsten Altersgruppen am stärksten.

Diese Studie weist auf zwei verschiedene Dinge hin: zum einen auf den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Krebs; und zum anderen darauf, dass offenbar mehr junge Menschen an Krebs erkranken. Über den sprunghaften Anstieg der Zahl junger Menschen, bei denen Darmkrebs diagnostiziert wird, wurde bereits vielfach berichtet. Aber jetzt wurden auch andere Krebsarten wie Gebärmutter-, Gallenblasen-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie das Multiple Myelom mit Übergewicht gefunden. Der Zusammenhang zwischen beiden ist noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige Theorien, warum zusätzliches Körperfett zur Entstehung von Krebs beitragen könnte.

Ursächlich dürften Entzündungen eine Rolle spielen da Menschen, die fettleibig sind, mit größerer Wahrscheinlichkeit eine schwache Entzündung haben, die mit dem Krebsrisiko verbunden ist. Und dann ist da noch der Hormonfaktor. Fettzellen scheiden bestimmte Hormone aus, die mit dem Krebsrisiko in Verbindung gebracht werden. Es gibt auch andere Faktoren, die zur Fettleibigkeit beitragen – z. B. ob jemand regelmäßig Sport treibt oder sich gesund ernährt -, die ebenfalls direkt mit dem Krebsrisiko zusammenhängen können.

WJS

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