Deutschland war bereits im Jahr 2002 eines der ersten Länder das die Darmspiegelung in das Krebsvorsorgeprogramms aufgenommen hat. Zehn Jahre nach dem Start dieses Vorsorge-Programms konnten nun Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum Bilanz ziehen. Die berechneten Daten wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift : Clinical Gastroenterology and Hepatology 2014 auch veröffentlicht. Die Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum werteten dabei die Daten der ersten zehn Jahre der Vorsorge-Koloskopie in Deutschland aus.
Dafür wurden die Befunde der 4,4 Millionen Vorsorge-Koloskopien von den Jahren 2003 bis 2012 verwendet. Grundlage für die Berechnungen ist ein mathematisches Modell, das neben den Befunden und der Sterblichkeitsrate auch berücksichtigt, mit welcher Häufigkeit und in welchem Zeitraum sich Darmkrebsvorstufen zu bösartigem Krebs weiterentwickeln.
Insgesamt wurden in diesen zehn Jahren der Koloskopie 180.000 Krebsvorstufen entdeckt und konnten während der Untersuchung mit Polypektomie entfernt werden. Die Ärzte fanden auch mehr als 40.000 Fälle von Darmkrebs so früh, sodass zumeist eine weitere Therapie und auch Heilung möglich ist.
Also ergibt sich als  Aussage, dass rechnerisch um einen Krebsfall zu vermeiden 28 Darmspiegelungen durchgeführt werden müssen. Bei einer unter 121 Untersuchungen wird ein bösartiger Tumor frühzeitig erkannt, erläutert Dr. Michael Hoffmeister, einer Autoren der Arbeit.
Die Wahrscheinlichkeit, durch die Endoskopie einem Krebsfall vorzubeugen, ist am höchsten, wenn die Untersuchung um das 60. Lebensjahr vorgenommen wird. Die Darmspiegelung wird auf lange Sicht nicht nur die Darmkrebs-Sterblichkeit senken, sondern das endoskopische Screening, die Koloskopie ist echte Prävention (Vorbeugung).
WJS