Bei einer Forschungsarbeit der Universitäten Gothenburg und Oxford wurde die Bedeutung der Blutzuckerwerte ab dem Zeitpunkt der Diagnose von Diabetes mellitus Typ 2 für das spätere Risiko von Herzinfarkten und Todesfällen untersucht. Die Ergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Diabetes Care publiziert.
Die neueste Untersuchung basiert auf der UK Prospective Diabetes Study (UKPDS), der Schlüsselstudie zu Diabetes mellitus Typ 2. Diese Analyse bewertet die Rolle des Höhe des Blutzuckers in den ersten Jahren nach der Diagnose von Diabetes mellitus Typ 2 für die Prognose von Herzinfarkten und Tod innerhalb der folgenden zehn bis zwanzig Jahre. Die Forscher berechneten, dass die Einstellung des Blutzuckerspiegels gemäß den Behandlungsrichtlinien ein HbA1c mit ca. 7% (52 mmol/mol) oder niedriger, ab dem Zeitpunkt der Diagnose, mit einem etwa 20 Prozent niedrigeren Sterberisiko in den weiteren 10 bis 20 Jahren korreliert, verglichen mit einem höheren Blutzuckerspiegel bei einem HbA1c von ca. 8% (HbA1c 63 mmol/mol). Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass die Höhe des Blutzuckers bereits in den ersten Jahren nach der Diagnose eines Diabetes mellitus Typ 2 einen viel größeren Einfluss auf die Prognose hat, als bisher angenommen wurde.
Dieser sogenannte Glykämie-Vermächtnis-Effekt ist bei der UKPDS identifiziert worden und die Entdeckung hat dazu geführt, dass in weltweiten Behandlungsrichtlinien empfohlen wird, so früh wie möglich eine nahe normale Blutzuckerhöhe zu erreichen.
WJS