Viele Menschen behaupten, dass sie beim Gehen am besten nachdenken können. Die Studienautoren Dr. M. Oppezzo und Dr. D. Schwartz der Stanford University stellen fest, dass sie entdeckt haben warum das so ist und beschreiben die Ergebnisse in der wissenschaftlichen Zeitschrift Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory and Cognition.
Diese Studie wurde mit vier üblichen Experimenten bei 176 Studenten und anderer Erwachsener durchgeführt um das kreative Denken abschätzen zu können. Die Teilnehmer wurden dabei bei unterschiedlicher körperlicher Bewegung untersucht: Gehen, Fahrradfahren oder Sitzen im Haus, jeweils auf eine kahle Mauer blickend, und Gehen oder Sitzen in einem Rollstuhl in der Natur, entlang eines vorherbestimmten Weges. Die Untersuchung im Rollstuhl soll die selben optischen Eindrücke wie beim Gehen vermitteln. Als Ergebnis wurde gefunden, dass eine Person beim Gehen oder Fahrradfahren innerhalb eines Raumes, und auch beim Gehen in der Natur doppelt soviel kreative Ideen entwickelt als eine sitzende Person.
Auch die Wissenschaftler waren überrascht, dass das Gehen und Fahrradfahren in einem anspruchslosen Raum, mit kahlen Wänden, dasselbe Ergebnis brachte wie das Gehen in der freien Natur, erklärt Dr. Oppezzo. Das Resultat zeigt, dass 100% der Personen die in Bewegung waren mindestens eine kreative Idee hatten im Vergleich zu nur 50% der in einem Raum sitzenden Personen. Ein weiteres Ergebnis war, dass die Kreativität auch für kurze Zeit nach der Bewegung im Sitzen erhalten blieb.
Mittlerweile ist bekannt, dass körperliche Aktivität und Bewegung wichtig ist und der sitzende Lebensstil ungesund ist. Diese Studie ist ein weiterer Grund körperliche Bewegung in den Tagesablauf zu integrieren und auch in Schulen regelmäßig zu betreiben, sowie Meetings durchaus im Gehen abzuhalten, sagt Dr. M. Oppezzo.
Steve Jobs, der Gründer von Apple war bekannt für seine Meetings während des Gehens. Auch Facebook’s Mark Zuckerberg wird beim Abhalten von Meetings regelmäßig zu Fuß unterwegs gesehen.
WJS