In Österreich sind viel mehr Menschen psychisch krank, als bisher angenommen. Die Symptome reichen von Angststörungen, Depressionen, somatoformen und psychovegetativen Störungen, Suchterkrankungen, Schlafstörungen bis zur Demenz. In Erhebungen von Ordinationen werden Zahlen von bis mehr als 30% der Gesamtpatientenzahl angenommen. 900.000 Erkrankte in Österreich benötigen psychologische Betreuung oder müssen psychiatrisch behandelt werden, 840.000 Patienten erhalten Medikamente (Antidepressiva, Psychopharmaka). Dazu kommt zusätzlich eine hohe Dunkelziffer (nicht erkannte Fälle), denn ein Drittel der Fälle wird nicht diagnostiziert, betont Univ.-Prof. Manfred Stelzig, Leiter der Abteilung für psychosomatische Medizin am Uniklinikum Salzburg (dazu der Artikel in der Zeitung Kurier).
Krankenhäuser und Ärzte suchen organische Ursachen für unterschiedliche Beschwerden, und wenn nichts herauskommt, werden die Patienten oft mit weiterhin unveränderten Beschwerden alleine gelassen.
Eine konsequente und auch medikamentöse Behandlung kann viel Geld sparen. Dies ist ein wesentlicher Grund, abgesehen unnötigen Leid der Patienten da die Beschwerden weiter bestehen, diese Erkrankungen gezielt zu behandeln. Von Univ.-Prof. Manfred Stelzig wurde angegeben, dass in einer gut behandelten Gruppe von betroffenen Patienten sanken die Spitalsaufenthalte um 50 Prozent, die Krankenstände um 15 Prozent.
WJS