Es gibt rund 600 Wildarten und mehr als 3.000 Züchtungen der dekorativen Büsche des Rosenbaums (Rhododendron). Unterschiedliche Arten der Rhododendren werden traditionell in Ländern wie China, Nepal, Russland und Nordamerika zur Behandlung von menschlichen Krankheiten eingesetzt. Diese Arten sind bereits bekannt eine gute Quelle für polyphenolische sekundäre Pflanzenmetaboliten zu sein. Sie sind dafür bekannt, gesundheitsfördernde Eigenschaften beim Menschen zu haben. Dabei wurden sie zur Behandlung von mehreren Krankheiten wie Asthma und Hautkrankheiten eingesetzt. In Untersuchungen welche in der wissenschaftlichen Zeitschrift BMC Notes veröffentlicht wurden, wird das phenolische Profil und die antibakterielle Aktivität von Extrakten beschrieben. Da wurden aus mehreren pflanzlichen Teilen, erstmals auch aus Blättern verschiedener Entwicklungsstadien der Rhododendren Extrakte gewonnen.
Forscher der Jacobs University in Bremen sind nun in diesen Extrakten den Substanzen auf der Spur, mit denen sich der Rhododendron selbst vor Bakterien schützt. Darin sehen die Wissenschaftler die Hoffnung, neue Antibiotika entwickeln zu können, die auch gegen multiresistente Bakterien wirken. Die Forscher haben mittlerweile ca. 600 Substanzen aus Blüten und Blättern extrahiert, und mehr als 150 noch weiter ins Detail analysiert. Bisher fanden sie dabei 40 Substanzen mit einer guten Wirkung gegen Bakterien. Auch die antibakterielle Wirkung der Blätter und Früchte wurde untersucht und diese Pflanzenteile enthielten mehr Polyphenole als die Blüten. Also wurde festgestellt, dass mit Ausnahme der Blüten, die Früchte und Blätter eine signifikante, gute antibakterielle Wirkung gegen Bakterien haben.
Die Wissenschaftler prüften diese Substanzen anschließend an menschlichen Zellen und dabei erwiesen sich mehrere der neuen Substanzen als völlig ungefährlich für menschliche Zellen.  Aus zwei Kilogramm der Blätter des Rhododendron collettianum isolierten die Wissenschaftler 20 mg Antibiotikum, das der Wochendosis eines Erkrankten entspricht. Das würde eine interessante und ganz neue Möglichkeit bieten notwendige Antibiotika aus Rhododendren zu entwickeln.
WJS