Die Aufnahme von Nahrung mit Histamin kann bei Störung des Histaminstoffwechsels individuell vielfältige, unterschiedlichste Symptome und Beschwerden verursachen. Ein ausführlicher Artikel dazu wurde jetzt in der Zeitschrift Arzt & Praxis veröffentlicht. Die allgemeine internistische Fachuntersuchung und auch Untersuchungen bezüglich (Nahrungsmittel-)Allergien zeigen dabei meistens kein Ergebnis. Eine Histaminintoleranz wird bei Histaminüberschuss angenommen und die Vielzahl an unterschiedlichen Symptomen zeigt, dass Histamin und biogene Amine sehr viele biologische Reaktionen bewirken. Es sollten bei Untersuchung bezüglich der Histaminintoleranz auch andere Nahrungsmittel-unverträglichkeiten wie Fructose-, Laktose- und Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) sowie auch die helicobacter assoziierte Gastritis untersucht werden.
Bei den betroffenen Patienten kann vor allem durch Einhaltung einer histaminreduzierten Diät eine deutliche Besserung der Beschwerden oder auch vollkommene Beschwerdefreiheit erzielt werden. Häufig wird therapeutisch die Einnahme von Antihistaminika empfohlen, wenn der Verzehr histaminreicher Nahrungsmittel nicht vermieden werden kann, wobei bei einer konsequent eingehaltenen Diät diese Antihistaminika keinen zusätzlichen Nutzen erzielen. Es gibt außer der histaminreduzierten Ernährung keine einheitlichen Therapiestrategien und in Einzelfällen wurde eine Besserung der Beschwerden durch die Einnahme von Vitamin B6 oder Vitamin C berichtet, oder Mastzellstabilisatoren können bei gastrointestinalen Beschwerden positive Effekte haben. Kapseln mit Diaminoxidase (DAO), gewonnen aus Schweinenieren, sind als diätetisches Lebensmittel bei Histaminintoleranz rezeptfrei erhältlich.
Daher ist insgesamt die Grundlage der Therapie bei Histaminintoleranz die Reduzierung von zugeführtem Histamin mit in erster Linie Einhaltung einer histaminfreien oder -reduzierten Diät.
WJS