Das Mikrobiom des Darmes (= Bakterien im Darm) wird als wesentlicher Faktor bei der Entstehung von verschiedenen Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen bis zu metabolischen Erkrankungen (z.B. krankhaftem Übergewicht), Magen- und Darmerkrankungen (Morbus Crohn) und Erkrankungen der Leber (z.B. nichtalkoholische Fettleber) gesehen. Dabei scheinen auch  genetische- und Umwelt-Faktoren eine Rolle zu spielen. Wesentlich scheint das Mikrobiom auch für die Darmfunktion zu sein, da es mit der Verdauung die Ausnutzung des Stuhls, die Konsistenz des Stuhls, die Motilität und Sensitivität im Darm beeinflusst, aber auch Gene für entzündliche und Autoimmun-Prozesse an- und abschalten kann. Die Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) stellt eine genetisch bedingte (> 40 Gene) Autoimmunerkrankung dar, wobei bei Betroffenen das Gluten in der Nahrung insbesondere im Dünndarm einen Autoimmunprozess in Gang setzt. Zu den Symptomen der Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) zählen Blähungen, Bauchbeschwerden mit Schmerzen oder Durchfall; es können aber auch zahlreiche andere Symptome wie Kopfschmerzen (Migräne), Müdigkeit, Muskelbeschwerden sowie Knochen- und Gelenksschmerzen (Osteoporose) auftreten. Jetzt konnten in einer neuen Studie weitere Zusammenhänge geklärt werden und es wurde gezeigt, dass Patienten mit Zöliakie auch unter der Einhaltung der glutenfreien Diät ein verändertes Mikrobiom im Darm (veränderte Darmbakterien) haben. Das wurde und konnte zum Teil mit unterschiedlicher erblich genetischer Ausstattung der Patienten erklärt werden. Diese Studie wurde in der wissenschaftlichen Zeitschrift Clinical Microbiology Reviews veröffentlicht. Nachdem auch schon gezeigt wurde, dass Kinder nach einer Kaiserschnittgeburt ein 1,8-fach erhöhtes Risiko für Zöliakie haben zeigt dass die vaginale Geburt auch bereits großen Einfluss auf die Entwicklung der Darmbakterien beim Kleinkind hat.
Es wird in absehbarer Zeit noch viele Studien geben müssen um diese Zusammenhänge des Mikrobioms (der Darmbakterien) mit der Gesundheit und der Darmgesundheit allgemein untersuchen zu können.
WJS