Wenn nach dem Verzehr von Nahrungsmitteln Schwellungen im Mund- und Rachenraum oder Beschwerden im Magen-Darm-Trakt auftreten, ohne dass eine Allergie auf diese Nahrungsmittel oder Substanzen festgestellt werden kann, so wird das häufig „Pseudoallergie“ genannt. Oft werden Nahrungszusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Säuerungsmittel sowie Farb- und Aromastoffe angeschuldigt der Verursacher zu sein. Obstsorten wie Ananas, Erdbeeren und Aprikosen können auch pseudoallergische Reaktionen hervorrufen.
Prof. Richard Raedsch vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) erklärt auch, dass Auslöser einer pseudoallergischen Reaktion beispielsweise die Konservierungsstoffe Sorbinsäure, Benzoesäure und Schwefeldioxid sind. Enthalten sind diese in aromatisierten Getränken, Füllungen von Nudeln, Trockenfrüchten, Fertiggerichten, abgepacktem und geschnittenem Käse, Schmelzkäse, abgepacktem und geschnittenem Brot, vorgebackenen Backwaren sowie flüssigem Süßstoff. Farbstoffe wie Tartrazin, Chinolingelb oder Azorubin können ebenfalls als „Pseudoallergene“ wirken und diese sind in aromatisierten Getränken, Süßwaren, Speiseeis, Dessertspeisen und Nahrungsergänzungsmitteln zu finden. Eine weitere Gruppe von Substanzen, die Pseudoallergien auslösen können, sind die so genannten biogenen Amine. Sie befinden sich in Sauerkraut, Salami, Thunfisch, gereiftem Hartkäse, Bananen, Rotwein und Schokolade.
Diese körperlichen Reaktionen werden als „pseudoallergisch“ bezeichnet, da im Gegensatz zu Allergien das Immunsystem nicht beteiligt ist. Anders als bei Allergien, bei denen bereits sehr geringe Mengen des auslösenden Nahrungsmittels ausreichen um eine lebensbedrohlichen Schockzustand auszulösen, treten die Beschwerden bei einer Pseudoallergien erst ab einer bestimmten verzehrten Menge auf.
Und wenn man die oben angegeben Nahrungsmittel betrachtet sind sehr viele davon als besonders histaminreich bekannt. Daher dürfte wohl zwischen den Pseudoallergien und der Histaminintoleranz ein sehr enger Zusammenhang bestehen. Erfahrungen an Patienten zeigten, dass Auswirkungen und Beschwerden von Pseudoallergien auch durch Umstellung der Ernährung auf histaminarme bzw. -freie Kost ganz deutlich verbessert oder auch verhindert werden können.
WJS