Schmerzen im linken Brustkorb – wie zum Beispiel bei Herzinfarkt, glaubt der Patient.  Aber alle dann durchgeführten und notwendigen Untersuchungen (Herzinfarkt ist eine führende Todesursache in Österreich) finden für diese Beschwerden keine Ursache. Die Schmerzen bleiben weiterhin, sehr oft monate- bis jahrelang bestehen, da ja keine Ursache gefunden wird, und auch nicht behandelt werden kann. Der Patient fühlt sich mit der Zeit von Ärzten unverstanden und depressiv, holt Zweit- und Drittmeinungen (meistens bei unterschiedlichen Ärzten und Krankenhäusern, und auch bedauerlicherweise bei irgendwelchen Gesundheitsfuzis wie Homöopathen, Wunderheilern u.s.w.) ein, aber alle mit demselben unbefriedigenden Ergebnis.
Dr. M. Stelzig, Psychiater, Neurologe und Psychotherapeut, leitet die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Salzburg. Er sagt, dass die Medizin und Wissenschaft der Seele endlich mehr Platz einräumen muss (http://kurier.at/lebensart/gesundheit/wissenschaft-muss-der-seele-mehr-platz-einraeumen/2.559.150).
Damit der Patient sich öffnen kann, braucht er Zeit und Zuwendung in ausfürlichen Analysen und Gesprächen. Bis zu 30% der Patienten in Ordinationen leiden unter solchen psychosomatischen Beschwerden und können in den meisten Fällen mit niedrig dosierten antidepressiven Medikamenten sehr gut und erfolgreich therapiert werden (http://www.nachrichten.at/ratgeber/gesundheit/Krank-ohne-Befund;art114,1044528).
Dr. Stelzig entlässt aber auch die Patienten nicht aus ihrer Eigenverantwortung. Die Patienten klammern sich zu sehr an ihre körperlichen Symptome, wobei (vor allem in Österreich) die Psyche und eine Depression (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/3138420/350-millionen-menschen-leiden-depressionen.story) als Ursache von körperlichen Beschwerden (Kopf-, Bauch-, Brustschmerzen und andere mehr) nicht anerkannt und sogar verpönt werden, und damit auch vollkommen abgelehnt werden. Der Patient hat ein Kausalitätsbedürfnis und braucht eine ausführliche Erklärung im Gespräch für diese Beschwerden, um diese auch akzeptieren zu können.
Es ist aber sehr wichtig als Patient die Ursprünge der Beschwerden in der Psychosomatik und in einer Depression anzuerkennen, denn nur damit kann man diese auch erfolgreich therapieren.
WJS