Über 40 Prozent der Diabetiker, die Insulin zur Senkung der Blutglukose spritzen, haben an Einstichstellen für die Insulinspritze Hautveränderungen. Diese Hautveränderungen und Verhärtungen des Unterhautfettgewebes führen zu einer schlechteren Aufnahme von Insulin und damit zu schlechterer Blutzuckerkontrolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie mit 450 Typ 1 Diabetikern in der wissenschaftlichen Zeitschrift Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology.

Frühling 2013Insulin regt unter der Haut die Fettbgewebsildung an, so dass an häufig benutzten Injektionsstellen vermehrt Fett wuchert – man spricht auch von einer sogenannten „Lipohypertrophie„. Auch wenn man ein Blutgefäß bei der Injektion trifft und ein Hämatom (blauer Fleck) entsteht darf diese Stelle für weitere Injektionen von Insulin nicht verwendet werden.

Solche „lipohypertrophe“ Hautregionen mit vermehrtem und verhärtetem Fettgewebe sind auch gering schmerzempfindlich, so dass Patienten dazu neigen diese Stellen immer wieder als Injektionsstelle verwenden. Allerdings ist dort die Durchblutung geringer und die Aufnahme des injizierten Insulins beeinträchtigt.

Bei Patienten, deren Blutzuckerspiegel sich plötzlich und unkontrollierbar erhöht oder die Insulindosis viel zu hoch ist muß man abzuklären, ob diese Blutzuckerentgleisung eventuell auf die Injektion in „lipohypertrophe“ Hautregionen zurückzuführen ist.

Um „lipohypertrophe“ Hautregionen zu vermeiden, ist es ratsam, die Einstichstelle(n) täglich zu wechseln (sinnvoll ist der Abstand von mindestens ca. 1cm der Injektionsstellen) und immer neue Nadeln zu verwenden, um nicht mit einer stumpfen Nadel die Verletzung des Fettgewebes zu vergrößern und die Fettwucherung weiter voranzutreiben.

WJS

 

 

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