Es sind jetzt >30 Jahre vergangen, seit die Bakterien Helicobacter pylori in Perth, Australien, entdeckt wurde. Die beiden Entdecker der Helicobacter pylori Bakterien Dr. R. Warren und Dr. B. Marshall wurden dafür im Jahr 2005 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Helicobacter pylori ist das Bakterium beim Menschen mit ausschließlicher Besiedlung des Magens. Bei allen betroffenen Patienten entwickelt sich eine chronische Gastritis, aber nur bei etwa 20% der Patienten tritt eine klinische Erkrankung auf. Die schwerwiegendsten Komplikationen dieser Infektion sind peptische Ulzera (Geschwüre) in Magen und Zwölffingerdarm sowie das Magenkarzinom (Magenkrebs).
Prof. Dr. Malfertheiner hat in der Zeitschrift Arzt & Praxis eine informative Zusammenfassung über Helicobacter pylori veröffentlicht.
Wenn bei einer Magennuntersuchung (Gastroskopie) aufgrund von Oberbauchbeschwerden bei makroskopisch (mit normalem Auge ohne Mikroskop) normaler Schleimhaut ein Helicobacter pylori gefunden wird, ist eine Therapie notwendig (Eradikationstherapie indiziert!). Die Behandlung dieser Infektion hat zu einem entscheidenden Durchbruch in der Therapie des Ulkusleidens geführt und die Heilung einer bis dahin immer wiederkommenden Krankheit ermöglicht.
Kürzlich erforscht und neue Gründe zur Therapie des Helicobacter pylori sind:
a) idiopathisch thrombozytopenische Purpura
b) Eisenmangelanämie
c) Vitamin B 12-Mangel
Die Infektion mit Helicobacter pylori stellt auch 30 Jahre nach Erstbeschreibung weiterhin eine Herausforderung dar. Es muss das Verständnis über die krankheitsverursachende Bedeutung von Helicobacter pylori weiter erforscht werden, und auch neue Therapien entwickelt werden, da die Bakterien zunehmend Resistenzen gegen Antibiotika zeigen.
WJS