Anders als vielfach behauptet, sind Mangelerscheinungen insbesonders von Vitamin D in der Regel nicht die Ursache, sondern Folge von Alter und Gesundheitsbeschwerden, heißt von neuseeländischischen Forschern, wie in der wissenschaftlichen Fachschrift Lancet Diabetes & Endocrinology veröffentlicht. Vitamin D ist gemeinsam mit Calcium ein Schlüsselstoff für gesunde Knochen, Zähne und Muskeln. Der Körper bildet es, wenn die Haut der Sonne ausgesetzt ist, oder bezieht es (obwohl nur wenig darin enthalten ist) aus Lebensmitteln wie ölhaltigem Fisch, Eigelb und Käse. Doch während in den vergangenen Jahren von einem Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Erkrankungen des Herzens oder der inneren Organe ausgegangen wurde, kam das neuseeländische Forscherteam um Dr. M. Bolland von der Universität Auckland zu einem ganz anderen Ergebnis. VogelfutterEs wurden 40 wissenschaftliche Studien zusammengefaßt, um zu sehen, ob Vitamin D diese Krankheitsrisiken um mind. 15 Prozent reduziert (dazu auch in der Zeitschrift Handelsblatt).

Am Ende stand die Erkenntnis, dass lediglich ältere Menschen von Vitamin D profitierten – und das auch nur mit zusätzlicher Calciumeinnahme – hinsichtlich eines dann geringeren Knochenbruchrisikos. Zur Nahrungsergänzung eingenommenes Vitamin D minimiert dieser Berechnungen zufolge nicht das Risiko für Herzversagen, Krebserkrankungen oder Knochenbrüche. Auch die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. H. Mangge der MedUni Graz hat in einer kürzlich veröffentlichten Ãœbersichtsarbeit in der Zeitschrift Curr Vasc Pharmacol begründete Zweifel an der vorbeugenden Vitamin D Einnahme geäußert. Für einen Boom derartiger Nahrungsergänzungsmittel wie etwa in den USA, wo beinahe jeder zweite Erwachsene Vitamin-D-Präparate einnimmt, gibt es daher zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund.

WJS

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