Es ist heute akzeptiert, dass eine verbesserte Hygiene und Antibiotika gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, aber dies ist wie zunehmend bekannt wird nicht ohne Folgen. Dadurch wird das ursprünglich Verhältnis des Menschen zu seinen Bakterien verändert, wodurch unser Immunsystems beeinflusst wird und Allergien sowie Autoimmunkrankheiten enstehen (http://derstandard.at/1353208970183/Menschlicher-Kot-im-historischen-Vergleich).

Rosen im WinterMit dem Leben in Städten, Veränderung der Eßgewohnheiten und der insgesamt geänderten Lebensweise hat sich die menschliche Darmflora dramatisch verändert. Dies berichten Wissenschafter nach der Untersuchung von jahrtausendealten Kotproben, sogenannten Koprolithen (Kotsteinen), im Wissenschaftsjournal PloS One (http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0051146).

Mit Hilfe von DNA Untersuchungen bestimmten sie, aus welchen Bakterien die Darmflora der Menschen damals zusammengesetzt waren und jetzt sind. Sie verglichen die Ergebnisse alter geschichtlicher Proben mit der Darmflora heute lebender Menschen. Dr. R. Tito von der Universität von Oklahoma in Norman und seine Mitarbeiter hatten zunächst Koprolithen von drei unterschiedlichen archäologischen Fundstätten untersucht: etwa 8.000 Jahre alte aus Hinds Cave im Südwesten der USA, 1.400 Jahre alte aus einer Höhle in Rio Zape in Mexiko sowie den 1.600 Jahre alten Darminhalt einer Mumie aus Caserones im Norden von Chile.

In allen Proben fanden sie absolut keine Ähnlichkeit zur durchschnittlichen Darmflora von Stuhlproben bei heute lebenden Menschen. Die Autoren der Studie weisen auf die bereits bekannten Theorien hin, nach denen diese Veränderungen sehr wahrscheindlich einen Anstieg von Autoimmun- und anderen Erkrankungen (Colitis ulcerosa, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Diabetes mellitus, u.a.m.) zur Folge haben.

WJS

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