Die bereits im Jahr 2002 veröffentlichte ALLHAT-LTT Studie evaluierte ca. 10.000 Menschen mit einem Lebensalter >55 Jahre mit erhöhten Cholesterin Werten und erhöhtem Blutdruck, ohne Herzerkrankung, mit 40 mg Statinen (Pravastatin). Errechnet wurde, dass nach 6 Jahren in der Gruppe weder eine signifikante Verringerung der Sterblichkeit, noch eine Verbesserung fataler oder nicht-fataler Ereignisse einer koronaren Herzkrankheit zeigten.  Jetzt im Mai 2017 wurden die Ergebnisse von Dr. B.H. Han in der wissenschaftlichen Zeitschrift Journal oft the American Medical Association (JAMA) von 2867 Teilnehmern ab dem 65. Lebensjahr publiziert. Auch für diese Altersgruppe fand sich kein signifikanter Unterschied bei den Ergebnissen für koronare Herzkrankrankheit, trotz der Einnahme von Statinen.

Bei den teilnehmenden Personen ab 65 Jahre waren 1467 Personen mit Pravastatin im Mittel 71 Jahre alt, und zur Hälfte Frauen. Ihr mittleres LDL-Cholesterin betrug vor Beginn der Therapie 147 mg/dl und nach dem Zeitraum von 6 Jahren 109 mg/dl. Bei den teilnehmenden 1400 Vergleichspersonen ohne Einnahme von Statinen (ebenfalls im Mittel 71 Jahre alt und etwa zur Hälfte Frauen) lag der LDL-Cholesterin Wert zu Beginn auch bei 147 mg/dl, nach 6 Jahren etwas höher bei ca. 128 mg/dl.  Die Ergebnisse unterschieden sich nicht von den vor 15 Jahren untersuchten und publizierten Ergebnissen.

In einer Anmerkung des Editors der Zeitschrift stellkt Dr. G. Curfman aus Harvard, Boston, zu Anfang nochmals die Frage: „Sollten Erwachsene die älter als 75 Jahre sind eine Statin-Therapie für die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhalten?“. Seine Antwort war sehr klar: „Eine Statin-Therapie hat eine Vielzahl an Nebenwirkungen, dazu gehören muskulo-skeletalen Störungen, einschließlich Mukelveränderungen (Myopathien), Myalgien, Muskelschwäche, Rückenprobleme die Verletzungen begünstigen und Gelenksbeschwerden (Arthropathien). Diese Störungen können bei älteren Menschen auch besonders problematisch sein, und zu einer körperlichen Einschränkung und Schwäche beitragen. Weiters wurden Statine auch mit einer Einschränkung der Aufmerksamkeit (kognitiven Dysfunktion) assoziiert, die zu einer Einschränkung von anderen Funktionen führt die zu einem erhöhten Risiko von Stürzen und damit dann zu einer Behinderung beitragen können.

Also ist mit diesen veröffentlichten Ergebnissen nochmals bestätigt, dass die Einnahme von Statinen zur Senkung des Cholesterins nicht gegen die koronare Herzkrankheit helfen. Nur eine Lebensstilmodifikation mit gesunder Ernährung, der gesunden Mischkost, kann helfen den Cholesterin Wert zu senken und damit dann auch einer koronaren Herzkrankheit vorzubeugen.

WJS

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