Menschen mit Diabetes mellitus weisen ein erhöhtes Risiko auf, an bestimmten Tumoren zu erkranken. Dabei sind Brust-, Darm-, Harnblasen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs zu nennen. Es gibt im Stoffwechsel bei Typ 2 Diabetes mellitus unterschiedliche Erklärungen warum Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Krebsrisiko aufweisen.

Einer davon ist die sogenannte Insulinresistenz. Der Körper reagiert auf die Unempfindlichkeit gegenüber Insulin mit einer vermehrten Sekretion des Hormons. Insulin ist aber auch ein Wachstumsfaktor, der das Zellwachstum fördern kann, und damit das Tumorrisiko erhöht. Körperzellen mit einem genetischen Defekt, der eine entgleiste Zellteilung bewirke, können noch schneller wachsen und damit einen Tumoren begünstigen. Der zweite Grund für die Erhöhung des Krebsrisikos können die chronischen Entzündungen bei Diabetikern sein. Dauerhaft ausgeschüttete Entzündungsmediatoren, (wie z.B. Zytokine), können Krebszellen zum Wachstum anregen, und gesunde Zellen zu Tumorzellen verändern.

Bei Übergewicht werden Fettgewebshormone vermehrt aus dem Fettgewebe freigesetzt und das spielt bei der Tumorentwicklung eine Rolle. Das Hormon Leptin zum Beispiel verändert den Fettstoffwechsel in Brustkrebszellen so, dass dadurch die Tumoraggressivität sowie die Metastasierung gesteigert werden.

Bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 und vor allem Übergewicht kann von einem 1,7-fach erhöhten Risiko für bestimmte Tumore ausgegangen werden. Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 nehmen leider Krebsvorsorgemaßnahmen seltener wahr als andere. Insgesamt ist es daher wichtig den Stoffwechsel bei Diabetes mellitus Typ 2 und Übergewicht möglichst zu verbessern, die Patienten über ihr erhöhtes Krebsrisiko aufzuklären, und ihnen Früherkennungsangebote aufzuzeigen.

WJS

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