Cholesterin ist in allen Körperorganen als wichtiger Baustein von Plasmamembranen (der Anteil an den Membranlipiden betragt ca. 20%) vorhanden. Darüberhinaus nimmt die körpereigene Biosynthese (=Herstellung) von Hormonen (Nebennierenrinden- und Sexualhormone), Vitamin D (Cholecalciferol) und Gallensäuren ihren Ausgang vom Cholesterin. Das Serum normaler gesunder Personen enthält im Mittel 190 mg/dl Cholesterin. Daher ist auch der Normalwert für Gesamt-Cholesterin mit unter 200mg/dl im Blut angegeben.
Gesamt-Cholesterin kann aufgeteilt werden in zu 60 – 70% LDL-Cholesterin (ca.125 mg/dl), daneben in HDL-Cholesterin (ca.50 mg/dl) und in VLDL-Cholesterin (ca.15 ng/dl). Auf Grund umfangreicher epidemiologischer und klinischer Studien ist heute als gesichert anzusehen, daß hohe LDL-Konzentrationen im Blut die Entstehung einer Arteriosklerose (=Gefäßverkalkung) fördern (“atherogener Risikofaktor“ neben arterieller Hypertonie, Diabetes mellitus, Zigarettenrauchen, Ãœbergewicht, u.a.). Unter diesen Bedingungen kommt es zu einer beschleunigten und gesteigerten Ablagerung von Cholesterinestern, freiem Cholesterin und anderen Lipiden in der arteriellen Gefäßwand und zur Gefäßverkalkung.
Eine wesentliche Ursache für die Zunahme der LDL-Konzentration im Blut ist durch eine übermäßige Zufuhr cholesterin- und fettreicher Nahrung (mit einem hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren, siehe Blog vom 12. Mai 2012; http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/tierische-fette-verursachen-probleme/).
In vergangenen Jahren wurde eine rechnerische Relation zwischem LDL- und HDL-Cholesterin verwendet um das Risiko Gefäßverkalkungen zu bekommen verwendet. Nachdem zunehmend bekannt wird, dass das HDL-Cholesterin nicht wirklich als „gutes Cholesterin“ bezeichnet werden kann: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/50215, richten sich die Zielwerte des Cholesterins nur noch nach dem LDL-Cholesterin (dieser Wert sollte bei Gesunden unter 130mg/dl und bei erhöhtem Risiko z.B. nach Herzinfarkt, Schlaganfall, bei Diabetes mellitus u.s.w unter 100mg/dl sein).
Bekannt ist, dass ohne die genaue Einhaltung einer fettreduzierten Diät (=gesunde Mischkost, http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/gesunde-mischkost-20-eiweis-30-fett-50-kohlenhydrate/) eine medikamentöse Senkung des Serum Cholesterins nicht notwendig ist,(http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/statine-cholesterinsenker-fur-alle/), denn in der überwiegenden Mehrzahl liegt keine familiäre Hypercholesterinämie vor. Sondern es besteht eine polygene oder multifaktorielle Form, sodass Diätmaßnahmen wie die Einhaltung einer gesunde Mischkost ausreichen um den Cholesterinspiegel auf Werte um etwa 200 mg/dl zu senken.
WJS