Internetportale, Webseiten oder auch Apps, die dabei helfen sollen, medizinische Symptome oder Beschwerden zu interpretieren und zu deuten werden immer zahlreicher. Diese Anbieter im Internet bieten den Patienten scheinbare Vorteile: Etwa Untersuchungen und damit Wartezeiten in der Arztpraxis zu umgehen und die Selbständigkeit von Patienten zu fördern. Einzelne Seiten beraten bereits jährlich Millionen Nutzer in Gesundheitsfragen, bei Bauchschmerzen, rinnender Nase, Rückenschmerz oder anderen Beschwerden. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) warnt allerdings zum wiederholten Mal davor, sich allein auf solche ferndiagnostischen Hilfsmittel zu verlassen.

Tropfen auf BlattGesundheits-Apps und Webseiten sind nur mit Vorsicht zu nutzen, wie jetzt eine Studie veröffentlicht in der wissenschaftlichen Zeitschrift  British Medical Journals (BMJ) zeigt. Die Ergebnisse die gezeigt werden konnten waren sehr ernüchternd: In nur einem Drittel aller Fälle nannten die Gesundheits-Apps und Webseiten die richtige Diagnose und bei 58% der Patientenanfragen listeten sie den korrekten Befund nur unter den Top 20 der aufgelisteten Vorschläge. Damit liegen nach dieser Studie die Gesundheits-Apps und Webseiten bei der Diagnose in zwei Drittel der Fälle ganz falsch!

Insgesamt sind aber elektronische Informationstools in der Medizin nicht mehr wegzudenken, sagt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin. Es wird zwar festgestellt, dass Gesundheits-Apps und Webseiten ein großes Zukunftspotenzial haben sagt auch Prof. Dr. G. Hasenfuß, Vorsitzender der DGIM, aber es sind die technischen Hilfsmittel und Berechnungen von medizinischen Daten nicht so weit entwickelt, dass Gesundheits-Apps und Webseiten eine Diagnose durch einen Arzt ersetzen können. Die Anwendungen müssen weiterentwickelt werden damit sie technisch ausgereift sind, qualitätsgesichert sind und es muss medizinische Expertise einfließen.

Also sind derzeit elektronische Informationstools wie Gesundheits-Apps und Webseiten unsichere Entscheidungsgrundlagen und derzeit sicher kein Ersatz für eine Untersuchung durch einen Arzt.

WJS

Comments are closed.