Eine kleine Beobachtungsstudie aus dem Jahr 1980 ist  die Basis, dass man lange Zeit man davon ausging, dass übermäßiger Kaffeekonsum schlecht ist, und Herzklopfen verursachen könnte. Seither wurde vor einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen gewarnt. Diese Annahme hält sich nach wie vor hartnäckig, obwohl neue Untersuchungen diese überhaupt nicht unterstützen. Insgesamt hat Kaffee, so weiß man heute, mit positiven Eigenschaften, denn er wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Andere Studien konnten zeigen, dass Kaffeetrinker seltener an Krebs, Diabetes mellitus und Parkinson erkranken. 

Ca. 386.000 Menschen wurden in der jetzt kürzlich in JAMA Internal Medicine veröffentlichten Studie beobachtet. Drei Jahre lang beobachteten die Forscher der Abteilung für Kardiologie an der University of California San Francisco Herzrhythmusstörungen, zu denen auch das Vorhofflimmern gehört. Die Teilnehmenden tranken im Schnitt 2 Tassen Kaffee täglich, und waren 40 bis 69 Jahre alt. Andere Faktoren die Herzrhythmusstörungen verursachen können, wie Demographie, Lebensstil, Krankheiten, wurden miteinbezogen. Als Ergebnis wurde berechnet, dass jede Tasse Kaffee, die zusätzlich zur gewohnten Menge konsumiert wurde, das Risiko für eine Arrhythmie sogar um drei Prozent senkte.

De Forscher haben zusätzlich beobachtet, welchen Einfluss das Kaffee-Gen (CYP1A2-Gen) hat. Das CYP1A2-Gen unterstützt die  Verstoffwechselung des Koffeins. Es baut Koffein ab, so dass es nicht schädlich ist. Doch das Gen kann sich verändern und dadurch den Stoffwechsel Prozess verlangsamen. Dann kann die Wirkung des Koffeins stärker und auch anhaltender sein. Doch auch das hat keine Auswirkungen auf das Herz. In der Studie wurden keine Hinweise für einen Zusammenhang dieser Genveränderung und Herzrhythmusstörungen gefunden.

Das bedeutet aber nicht, dass nun hemmungslos und literweise Kaffee getrunken werden sollte. Gängige Verbote von Koffein und Kaffee die das Risiko von Herzrhythmusstörungen senken sollen sind wahrscheinlich nicht gerechtfertigt. Gegen bis zu fünf Tassen Kaffee pro Tag ist als Folge dieser Studie aus gesundheitlicher Sicht nichts einzuwenden. Außer man ist nicht gesund und nimmt in Verbindung mit Koffein Drogen oder Medikamente ein.

WJS

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