39 Prozent der österreichischen Erwachsenen (42 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer) greifen regelmäßig zu Nahrungsergänzungsmitteln, berichtet das forum.ernährung. Diese Zahlen sind beunruhigend hoch!

Die häufigsten Gründe für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sind der Wunsch nach körperlicher Gesunderhaltung, Stärkung des Immunsystems und um Erkältungen vorzubeugen. Daher erfährt der Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln besonders im Herbst und Winter ein deutliches Hoch, aber die Wünsche werden nachweislich nicht erfüllt!

Das Bundesinstitut für Risikobewertung in Deutschland hält Nahrungsergänzungsmittel für gesunde Personen, die sich normal ernähren, für überflüssig. Alle für Medikamente notwendigen Überprüfungen auf Nebenwirkungen und/oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten werden für die Nahrungsergänzungsmittel nicht gemacht. Die Nahrungsergänzungsmittel werden von vielen Firmen sehr gewinnbringend, und viel zu teuer, verkauft. Im Vergleich zu wissenschaftlich überprüften Medikamenten erreichen wirkungslose Nahrungsergänzungsmittel häufig den 10-fachen Preis beim Einkauf durch Patienten!

Auch eine Verwendung von Vitaminen (und Multivitaminpillen) ist bei einem Mangel an Nutzen, aber bei einem möglichen Schaden medizinisch nicht zu vertreten!

Ein weiteres typisches Beispiel für unnötige und sinnlose Einnahme von Nahrungsergänzungen ist  auch Selen. Nach den bisher bekannten Untersuchungen und wissenschaftlichen Studien führt die zusätzliche Einnahme von Selen zu einer insgesamt erhöhten Sterblichkeit und auch zu einer vorzeitigen und frühen Verschlechterung des Zuckerstoffwechsels. Eine einseitige Ernährung kann mit Nahrungsergänzungsmitteln nicht ausgeglichen werden, dazu hilft nur eine ausgewogene Ernährung mit der „gesunden Mischkost“.

Ein gefärhlicher Trugschluss und eine häufig verwendete Aussage ist: „Hilft’s nicht, so schadet‘s nicht!“ Das sollte verändert werden in: „Es hilft zwar nicht, aber kann trotzdem ziemlich schaden!“

WJS

 

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