Die genaue Bezeichnung dieser Krankheit ist: „Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität“ (NZWS) und sie beschreibt eine kaum bekannte und bisher unklare Weizenunverträglichkeit. Als Ursache wird eine angeborene Störung der körpereigenen Immunabwehr angenommen, die möglicherweise durch Weizenproteine ausgelöst wird. Die NZWS sollte nicht mit einer echten Zöliakie (einer Glutenunverträglichkeit) verwechselt werden. Eine Zöliakie kann der Arzt mit Blutwerten (Gewebstransglutaminase Antikörpern) und einer Gastroskopie  mit den dabei entnommenen Gewebeproben aus dem Zwölffingerdarm und deren histologische Untersuchung (unter dem Mikroskop) recht gut feststellen. Eine Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NZWS) kann bis jetzt nicht so eindeutig festgestellt werden.

LöwenzahnErst vor kurzer Zeit wurden Alpha-Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs) als Aktivatoren der angeborenen Immunität im Darm identifiziert und diese erscheinen bei Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NZWS) die unklare neue Art der Unverträglichkeit auszulösen. Diese ATIs sind natürliche Proteine (Eiweiß), die auch im Weizen vorkommen. Wie viele unterschiedliche Proteine genau zu dieser Familie gehören, wie der Gehalt und ob die Zusammensetzung dieser Getreidesorte von den Umweltbedingungen im Anbau abhängt, ist aber unzureichend bekannt. Bei manchen Menschen scheinen die ATIs aus glutenhaltigem Getreide wie Weizen ab einer bestimmten Menge Entzündungen im Körper zu aktivieren bzw. zu verstärken. Das kann bei den Betroffenen sehr unterschiedliche Beschwerden auslösen, so wie Bauchschmerzen, Benommenheit, Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautveränderungen und auch depressive Stimmung. Ein Teil dieser Beschwerden ähnelt sehr den Beschwerden die auch bei Histaminintoleranz vorkommen und womöglich gibt es da doch Zusammenhänge.

Dieser Verdacht entsteht da viele der Patienten mit Histaminintoleranz eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden bei Einhaltung einer glutenfreien Diät erleben. Das ist aber nicht auf Gluten selber zurückzuführen, sondern auf den sehr geringen Hefegehalt und damit geringen Histamingehalt der glutenfreien Produkte.

WJS

0 Comments