Der Wasserstoffatemtest (H2–Atemtest) wird gemacht um den bei einer Verdauungsstörung von Fructose- oder Laktoseintoleranz vermehrt gebildeten Wasserstoff (H2) zu messen.
Beim H2-Atemtest wird nach dem Trinken von 50 g Laktose, meistens aufgelöst in 500 ml Wasser, nach 30, 60, 90 und 120 Minuten der H2-Gehalt in der Ausatemluft gemessen. Ein Anstieg von H2 ≥ 20 parts per million (ppm) innerhalb von zwei Stunden im Vergleich zum Ausgangswert kann eine Laktoseintoleranz angenommen werden. Während dieses Tests wird auch die Blutglukosekonzentration zum Laktose-Resorptionstest gemessen. Bei normaler Laktaseaktivität (guter Verdauung von Laktose) steigt der Blutzucker um mehr als 20 mg/dl über den Ausgangswert an. Ein geringerer Anstieg unterstützt die Diagnose einer Laktoseintoleranz.
Mit einem H2-Atemtest kann nach dem Trinken von 25 g Fructose in 250 ml Wasser eine auch eine Fructoseintoleranz erkannt werden Dabei wird am Morgen nüchtern H2 in der Ausatemluft und dann nach 30, 60, 90 und 120 Minuten gemessen. Wenn bei diesen Messungen der H2-Gehalt > 20 ppm ansteigt so spricht man von der Fructoseintoleranz.
Niedere Diaminoxidase (DAO)-Serumkonzentrationen können bei Patienten mit den klinischen Symptomen der Histaminintoleranz korrelieren. Erst kürzlich konnte gezeigt werden, dass DAO-Serumkonzentrationen unter der Einhaltung einer histaminarmen Diät signifikant ansteigen können. Einen Rückschluss von DAO-Serumkonzentrationen auf die Aktivität der DAO im Darm kann man vorerst noch nicht machen, aber unter Einhaltung der histaminarmen Diät kam es zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden. Daher sind Serum DAO-Werte als Hilfe kombiniert mit den klinischen Symptomen bei Verdacht auf Histaminintoleranz sinnvoll. Eine DAO-Serumkonzentrationen <3U/mL spricht für eine Histaminintoleranz, bei einer Serumkonzentrationen <10U/mL ist sie wahrscheinlich, und bei >10U/mL eher unwahrscheinlich.
Bei Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) kann während einer Gastroskopie (Magenspiegelung) eine Dünndarmgewebsprobe entnehmen, welche in einer Untersuchung im Mikroskop eine Zottenatrophie und vermehrt Lymphozyten als Zeichen der Immunreaktion zeigt. Auch sollte das mögliche Vorliegen der Anti-Gewebstransglutaminase-Antikörper im Blut untersucht werden.
Zunehmend bekannt wird jetzt, dass auch Kombinationen mehrerer unterschiedlicher Nahrungsmittelintoleranzen vorkommen. Dabei wird gesehen, dass Patienten unter 2-er (z.B. Fruktose- und Histaminintoleranz, Laktose- u. Fruktoseintoleranz oder Laktose- und Histaminintoleranz) und auch unter 3-er Kombinationen (Laktose-, Fruktose- und Histaminintoleranz) leiden können. Zusätzlich sollte untersucht werden ob im Magen Helicobacter pylori Bakterien sind, denn diese können ev. Verdauungsstörungen vergleichbar mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten machen. Daher soll möglichst umfassend gesucht werden welche Verdauungsstörung vorliegt um eine individuelle Änderung der Essgewohnheiten einzuleiten, welche dann die Verdauungsstörung bessert oder sogar Beschwerdefreiheit herbeiführt.
WJS