Ein Enzymdefekt ist auch der Grund dafür, dass einige Menschen (lt. Literaturangaben ca. 1-2% der österreichischen Bevölkerung) den Nahrungsbestandteil Histamin nicht verdauen können. Histamin, das unter anderem in ausgrereiftem Käse, Rotwein, Fisch und Sauerkraut enthalten ist, wird normalerweise durch das Enzym Diaminoxidase rasch abgebaut. Fehlt das Enzym, führt das mit der Nahrung aufgenommene Histamin im Körper zu den Symptomen der Nahrungsmittelunverträglichkeit: die Betroffenen leiden an Hautrötungen, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Kollaps-ähnlichen Beschwerden und anderen mehr.
Nahrungsmittelintoleranzen äußern sich sehr vielfältig: Bei der Milchzucker- oder Laktoseintoleranz, laut Literatur sind 25% der Österreicher und 75% der Weltbevölkerung betroffen, kommt es nach dem Konsum von Milchprodukten (mit Laktose) häufig zu Blähungen und Durchfall (http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/laktoseintoleranz/). Ursache ist das Fehlen des Enzyms Laktase. Ähnlich ist es bei einigen Menschen die den Nahrungsbestandteil Fruktose (http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/fruktoseintoleranz/) oder eben das Histamin (http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/histaminintoleranz/) nicht vertragen.
Zunehmend bekannt wird jetzt, dass auch Kombinationen dieser Nahrungsmittelintoleranzen vorkommen. Dabei wird mit den unten angeführten Untersuchungen erkannt, dass Patienten unter 2-er (z.B. Fruktose- und Histaminintoleranz oder Laktose- u. Fruktoseintoleranz oder Laktose- und Histaminintoleranz) und auch unter 3-er Kombinationen (Laktose-, Fruktose- u. Histaminintoleranz) leiden können. Die Beschwerden der Nahrungsintoleranzen werden bei Patienten häufig als „Reizdarm“ bezeichnet und führen durch die chronischen Beschwerden auch zu psychischen Belastungen bis zu Depressionen.
Mithilfe eines ausführlichen Gespräches über die Ernärungsgewohnheiten versuche ich als Arzt dem krankmachenden Nahrungsbestandteil auf die Spur zu kommen. Zusätzlich können zur Diagnose Wasserstoffatemtests und der Wert des Enzymes Diaminoxidase im Blut festgestellt werden. Weiters sollte untersucht werden ob im Magen Helicobacter pylori Bakterien sind, denn diese können Verdauungsstörungen vergleichbar mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten machen (http://www.dr-schnedl.at/gesundheit/helicobacter-pylori/).
Die Auswirkungen und Beschwerden einer Histaminintoleranz können durch Umstellung der Ernährung auf eine histaminarme Kost ganz deutlich verbessert oder auch vollkommen gebessert werden.
WJS