In Deutschland war im Jahr 2016 fast jede zehnte Frau wegen einer Schilddrüsenfehlfunktion, meistens einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) in ärztlicher Behandlung. Das geht aus Analysen der deutschen Versicherungsgesellschaft Barmer hervor. Dagegen begaben sich Männer deutlich seltener in ärztliche Behandlung wegen der Schilddrüse, sind aber von den häufigen Unterfunktionen wie einer Hashimoto Thyreoiditis auch deutlich seltener betroffen. In Deutschland haben im Durchschnitt im Jahr 2016 nur 2,7 Prozent der Patienten ihre Schilddrüse untersuchen lassen. Dabei haben Schilddrüsenhormone vielfältige Funktionen und können unter anderem auch die Herzfunktion, das seelische Gleichgewicht, die Sexualität, die Müdigkeit, die Fruchtbarkeit und den Knochenstoffwechsel beeinflussen.
Laut der Barmer-Analyse sind im Osten der Republik Deutschland wie in Sachsen mit 8,3 und in Thüringen mit 8,4 Prozent deutlich weniger Frauen betroffen als in Bremen und Hamburg mit je 11,7 Prozent. Männer waren nur mit 2,2 Prozent in Schleswig-Holstein bis maximal 3,3 Prozent in Bremen betroffen.
Wer unter Müdigkeit, Konzentrationsproblemen, Druckgefühl im Hals leidet, manchmal werden auch unerklärliche Gewichtsprobleme mit der Schilddrüse in Zusammenhang gebracht, sollte seine Schilddrüse beim Arzt untersuchen lassen. Allerdings ist es mitunter nicht einfach eine Schilddrüsenerkrankung auch zu entdecken. Häufig führen psychische Symptome, wie „Burnout“ oder leichten Depressionen, zu der Verdachtsdiagnose einer Schilddrüsenerkrankung. Es ist mit einer Schilddrüsen Ultraschalluntersuchung, Erhebung der notwendigen Laborwerte und Einleitung einer gezielten Therapie jedoch in fast allen Fällen rasch geholfen.
WJS