In der westlichen Gesellschaft ist Bluthochdruck weit verbreitet, einige Patienten sprechen unterschiedlich auf Medikamente an. Der Grund für eine sogenannte Therapieresistenz ist bisher unklar, aber neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass möglicherweise ein bestimmtes Darmbakterium eine Rolle dabei spielen könnte. In einer ganz aktuell auf der Tagung der American Physiological Society und  in Experimental Biology veröffentlichten Studie hat das Team der University of Toledo nun die Verbindung zwischen der Zusammensetzung des Darmmikrobiota (Darmflora) und der enzymatischen Aktivität sowie der Wirksamkeit von ACE-Hemmern untersucht. ACE-Hemmer sind die  wichtigsten Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdrucks.

Um herauszufinden, ob die Darmflora eine Rolle bei der Therapieresistenz gegen ACE-Hemmern spielt, verabreichten die Wissenschaftler Ratten mit hohem Blutdruck eine Dosis eines ACE-Hemmers. Es war bereits bekannt, dass Mikroorganismen in der Darmflora Enzyme freisetzen, die den Arzneimittelstoffwechsel beeinflussen können. In den Ergebnissen wurdewurde festgestellt, dass das Darmbakterium Coprococcus comes zu einer Therapieresistenz gegen sogenannte ACE-Hemmer beitragen kann. In zusätzlichen Untersuchungen wurde gefunden, dass Coprococcus comes den verwendeten ACE-Hemmer (Quinapril) abbaut. Außerdem wurde beschrieben, dass die Verabreichung des Bakteriums zusammen mit Quinapril bei Ratten den Blutdruck weniger stark reduzierte, als dies bei der alleinigen Verabreichung des ACE-Hemmers der Fall war.
Ein besseres Verständnis über die Beziehung zwischen Darmmikrobiota (Darmflora) und der Wirksamkeit von Medikamenten wird neue Ansätze zur Behandlung von Personen mit Bluthochdruck ermöglichen und unterstützt eine notwendige individuelle Vorgangsweise bei der Behandlung.
WJS