Mit falscher, kalorienreicherErnährung und zu wenig Bewegung essen sich die Menschen ihr Gehirn weg, sagt Dr. N. Cherbuin von der Australian National University. Gemeinsam mit seinem Team entdeckte der Wissenschaftler Hinweise, dass bei Menschen wegen der weit verbreiteten ungesunden Ernährung ein sehr hohes Risiko besteht, an Demenz zu erkranken.

Die Forscher werteten die Ergebnisse von rund 200 internationale Studien aus. Bei der Auswertung der Daten konnten sie berechnen, dass: Je schlechter sich Menschen ernährten und je weniger Bewegung sie betreiben, desto höher ist ihr Risiko, eine Demenz oder eine kognitiven Dysfunktion zu entwickeln. Veröffentlicht wurden diese Daten jetzt in der wissenschaftlichen Zeitschrift Frontiers in Neuroendocrinology.

Dass eine Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus Typ 2, die Funktion des Gehirns beeinträchtig wurde bereits in wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt. Diese aktuellen Ergebnisse gehen noch einen Schritt weiter und zeigen, dass auch eine direkte Verbindung von ungesunder Ernährung zu einer beeinträchtigten Hirnfunktion besteht, auch wenn kein Diabetes Typ 2 besteht.

Vielen Studien zufolge leiden schon mehr als 30% der erwachsenen Weltbevölkerung an Übergewicht und Fettleibigkeit. Zudem werden bis 2030 rund 10% aller Erwachsenen unter Diabetes Typ 2 leiden. Nach Dr. Cherbuin essen die Menschen jetzt täglich rund 650 Kilokalorien mehr als vor 50 Jahren. Damit überschreiten die Männer ihren empfohlenen täglichen Energiebedarf um rund ein Viertel, Frauen um ein Drittel.

Jeder der sich ungesund und unausgewogen ernährt, steigert direkt sein Risiko für eine Demenz, auch wenn nichts auf einen Diabetes mellitus Typ 2 hindeutet.

Der Schaden im Gehirn ist so gut wie irreversibel, sobald eine Person ihre Lebensmitte erreicht hat. Daher fordern die Studienautoren alle Menschen auf, sich so früh wie möglich ausgewogen und gesund zu ernähren, und körperliche Bewegung zu machen, um den Ausbruch einer Demenz hinauszuzögern.

WJS

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