Immer mehr Menschen leiden an Beschwerden und vor allem Verdauungsbeschwerden, die durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten verursacht werden. Menschen, die empfindlich auf den Verzehr bestimmter Nahrungsmittel reagieren, leiden individuell unterschiedlich unter zahlreichen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Aufstoßen, verstärkten Darmgeräuschen, Durchfall, Verstopfung, Reizdarm, Erbrechen, Blähungen, Hautirritationen, Übelkeit, Kopfschmerzen und/oder anderem.
Hauptsächlich verantwortlich sind Zucker, wie Laktose (Milchzucker) und Fruktose (Fruchtzucker), oder Eiweiß, wie Histamin und Gluten (Klebereiweiß) und kommen als Ursache der Beschwerden bei bis zu 30 % der europäischen Bevölkerung vor. Bei diesen Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann der Körper bestimmte Substanzen, Zucker oder Eiweiß, wegen des Fehlens der notwendigen Verdauungsenzyme nicht abbauen und verdauen. Gelangen nach dem Konsum von unverdaulichen Nahrungsmitteln, welche bei gesunden Personen im Dünndarm verdaut werden, diese in den Dickdarm, werden sie dort von Darmbakterien vergoren. Zunehmend werden auch Kombinationen dieser Nahrungsmittelunverträglichkeiten bekannt. So können manche Patienten unter Zweier- (z.B. Fruktose- und Histaminintoleranz, oder Laktose- und Fruktoseintoleranz, Laktose- und Histaminintoleranz oder Gluten- und Histaminintoleranz) und sogar auch unter Dreierkombinationen (z.B. Laktose-, Fruktose- und Histaminintoleranz) leiden. Nachdem die Selbstdiagnose bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten häufig eine große Rolle spielt, ermöglichen unsere Rezepte durch gezieltes Weglassen und/oder Ergänzen von Nahrungsmitteln das Selbsterkennen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Eine endgültige Diagnose einer oder mehrerer Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann allerdings nur mit schulmedizinischen Untersuchungen durch den Arzt getroffen werden.
Mithilfe eines ausführlichen Gespräches mit Erhebung der Ernährungsgewohnheiten (und eventuell durch Führen eines Ernährungstagebuches) versuchen Arzt und Patient, dem krank machenden Nahrungsbestandteil auf die Spur zu kommen. Zusätzlich können zur Diagnose Wasserstoffatemtests und Laborwerte im Blut spezifisch für die unverdaulichen Nahrungsmittel bestimmt werden. Außerdem sollte untersucht werden, ob im Magen eine Gastritis besteht, die in erster Linie durch Helicobacter-pylori-Bakterien verursacht wird. Diese Bakterien können Verdauungsstörungen vergleichbar mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit auslösen.
Nach einer genauen schulmedizinischen Diagnose können Auswirkungen und Beschwerden einer Nahrungsmittelunverträglichkeit durch Umstellung der Ernährung auf eine Kost frei an unverdaulichen Inhaltsstoffen ganz deutlich verbessert oder auch vollkommen verhindert werden.
WJS