Wieviel Fettsäuren und Zucker in der Nahrung vorkommen sollen wird seit vielen Jahren diskutiert. Von vielen Seiten werden sogenannte low-carbohydrate, high-fat Diäten zum Gewichtsverlust und zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 empfohlen. Diese Diäten erscheinen sicher und effektiv, aber nur über kurze Zeit. Diese Formen der Diät sind auch ganz sicher nicht anderen Diätstrategien überlegen. Im heurigen Jahr erschien in der wissenschaftlichen Zeitschrift Diabetes Care eine Untersuchung von sechzehn übergewichtigen Männer mit einem BMI von 25-30 kg/m² aus der Oxford Biobank, ohne metabolische Krankheiten (Stoffwechselerkrankungen). Diese waren ohne den Fett- oder Glukosestoffwechsel beeinflussende Medikamente, Nichtraucher und ohne Alkoholkonsum.
Eingeteilt wurde ein cross-over-design in zwei Diät-Interventionsgruppen für je vier Wochen. Die eine Gruppe wurde unterrichtet einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren aufzunehmen („SFA“), die andere Gruppe an freien Zuckern („SUGAR“). Der Anteil an der Gesamtenergie betrug bei SFA: 45% Fett, 40 % Kohlenhydrate und 15% Protein, wobei 20% der Gesamtenergie aus gesättigten Fettsäuren bestanden (Fleisch, Fleischprodukte, Milchprodukte, Pizza, Hamburger u.s.w., dazu Käse-Butter-Kekse und Schokolade). Bei SUGAR: 20% Fett, 65% Kohlenhydrate, 15% Protein, wobei 20% der Gesamtenergie freier Zucker waren (fettarme Diät, mit hohem glykämischen Index, mit zusätzlich Süßigkeiten und mit Zucker gesüßte Getränke).
Bestimmt wurden, die Glukose- und Insulinspiegel (nach dem Essen) und weitere Stoffwechselparameter. Dazu wurde mit Magnetresonanztomograpie und stabilen Isotopen der Gehalt an Leberfett (Triacylglycerol) und der Leberfettstoffwechsel (de-novo-Lipogenese) untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass unter reichlich gesättigten Fettsäuren (SFA) der Gehalt an Leberfett deutlich zugenommen hat. Außerdem kam es zu höheren Glukose- und Insulinspiegeln. Nachdem die SUGAR Ernährung ungefähr der „gesunden Mischkost“ ähnelt (der Zuckergehalt der Nahrung sollte nicht zu hoch sein), ist das ein weiterer Hinweis eine solche Ernährung einzuhalten.
WJS